Speyer „Böhse Onkelz“: Weniger Staus, mehr Gewalt

HOCKENHEIM. Für die Polizei war der Einsatz rund um die beiden Hockenheimer „Böhse Onkelz“-Konzerte, die jeweils mit 100.000 Zuschauern ausverkauft waren, zufriedenstellend. Der Verkehr lief laut gestriger Mitteilung der Beamten, von denen insgesamt 800 im Einsatz waren, an beiden Veranstaltungstagen im Vergleich zu früheren Konzerten wesentlich flüssiger.

Am Sonntagmorgen kam es allerdings durch die fast gleichzeitige Abreise eines Großteils der 40.000 Camper rund um Hockenheim zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Zudem hatten es sowohl die Polizei als auch die privaten Sicherheitsdienste und das Rote Kreuz diesmal jedoch mit wesentlich mehr alkoholisierten und aggressiven Konzertbesuchern zu tun als 2014. Die Anzahl der Schlägereien nahm zu. Insgesamt wurden bislang 64 Straftaten registriert. Überschattet wurde die Veranstaltung durch einen tödlichen Verkehrsunfall, der sich am Freitagabend, kurz nach Konzertende, auf der A6 an der Tank- und Rastanlage Hockenheim ereignete („RHEINPFALZ am SONNTAG“ berichtete). Ein 50-jähriger Konzertbesucher aus Ludwigshafen hatte aus unbekannten Gründen die Autobahn überquert und war von einem Auto erfasst worden. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an. Am frühen Sonntagmorgen kam es während der Abfahrt im Bereich der Busparkplätze zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Fußgänger schwere Verletzungen erlitt. Aus bislang unbekannten Gründen wurde der 35-jährige Konzertbesucher von einem Reisebus erfasst. Der Mann wurde in eine Klinik gebracht. Der Busfahrer setzte seine Fahrt fort, ohne sich um den Schwerverletzten zu kümmern. Die Polizei fahndet nach ihm. (rhp)

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