Speyer „Auf Otterstadt konzentrieren“
Wolfgang Beucke wohnt seit über zehn Jahren in der Römerstraße in Otterstadt. Sein Fazit bisher: „Es wird durchgerast.“ Morgens um sechs gehe es los, wenn die ersten zur Arbeit fahren. Eine Katze und ein Igel hätten die heißen Reifen schon ihr Leben gekostet. Beucke ist nicht der einzige, der seinen Frust los wird bei der Bürgerinitiative Otterstadt (BIO), die sich am Bouleplatz an der Römerstraße vorstellt.
„Wir wollen vor Ort sein und direkt zu den Bürgern gehen“, erklärt Birgid Daum am Dienstagabend, weshalb die Frauen und Männer im hellblauen T-Shirt mit BIO-Muffins und Getränken zum dritten Mal an einem öffentlichen Platz Position bezogen haben. Die direkte Ansprache nimmt die Ortsbürgermeisterkandidatin wörtlich. Schleppend läuft der anvisierte Dialog mit den Bewohnern nämlich an. Also folgt Daum dem Sprichwort über Prophet und Berg und geht auf Klingeltour. Negative Reaktionen erntet sie nicht. Im Gegenteil. Der Empfang ist freundlich. Die kurzen Gespräche werden durch die selbst gebackene Süßigkeit belebt. „Mir gefällt das Konzept, das ihr dargestellt habt, gut. Das habt ihr wirklich klasse gemacht“, lobt ein Mann die Arbeit, die die erst im März gegründete BIO im Eilverfahren geleistet habe. Ein junger Mann ist ebenfalls positiv eingestellt gegenüber der neuen Gruppierung, die die Politik in der Gemeinde beleben will. Seine Frage, ob es BIO auch auf Verbandsgemeinde-Ebene gibt, muss Daum verneinen: „Wir wollen uns erst auf Otterstadt konzentrieren.“ In der Nemeterstraße und im Altdorf will BIO noch Bürgerkontakt aufnehmen. Die Reaktionen bisher machen Mut dazu. Der Vorsitzende Jens Gastorf spricht in Zahlen: „Aktuell haben wir die 30-Mitglieder-Marke erreicht.“ (xsm)