Speyer Auch Angler freuen sich über Belüftung

Emotional aufgeladen drohte die Debatte im Umwelt- und Verkehrs-Ausschuss zu werden, als die Firma Siemens am Mittwochabend ihren Sachstandsbericht zu den Sanierungsmaßnahmen im Steinhäuserwühlsee abgab (wir berichteten mehrfach). Zwei Ausschuss-Mitglieder warfen der Firma vor, über lange Jahre gar nichts in der Sache unternommen zu haben.

Beigeordneter Frank Scheid (SWG) wies als Vorsitzender auf die Verbesserung der Sauerstoff-Problematik im See: „Sogar die Angler profitieren davon“. Die beiden Belüftungsanlagen, die ab Mai für 30 Monate dort zum Einsatz kommen, sollen nicht nur die drohende stärkere Belastung mit chlorierten Kohlenwasserstoffen abmildern, sondern auch den Sauerstoffgehalt anreichern. Konstrukteur Stefan Bruns erläuterte die Wirkungsweise der Anlagen. Siemens-Repräsentant Richard Neu: „Wir sind Mitverursacher und stellen uns dem, indem wir jetzt präventiv handeln“.

Über zehn Jahre wird für den Speyerer Wald ein Betriebsplan erstellt. Was es mit diesem „Forsteinrichtungswerk“ auf sich hat, erläuterte Joachim Kuntz (Mittlere Forstbehörde Neustadt). Dass dabei Naturschutz und Bewirtschaftung Hand in Hand gehen, stellte Monika Bub (Forstamt Pfälzer Rheinauen) dar. Ihr Kollege Uwe Fehr verdeutlichte die Bedeutung des Hochwasserschutzes im Zusammenhang mit den Auwald-Flächen. Die Forstleute konnten sich dem Wunsch des Ausschusses, den Auwald ausschließlich unter Naturschutz-Gesichtspunkten zu behandeln, aber nicht öffnen. Bub betonte, dass die Naherholung für die Bürger ein wichtiges Anliegen des Einrichtungswerks sei.

Scheid hofft, das Abbruchmaterial neben der Bauschutt-Recyclinganlage binnen zehn Jahren abzubauen. Er berichtete über einen Vertrag dazu mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD). Er sieht jährlich einen Abbau von zehn Prozent des lagernden Materials vor.

Der Ausschuss kritisierte, dass er bei der Stellungnahme zur Ausweisung eines Naturschutzgebietes „Sanddünen bei Speyer“ an die SGD kein Mitspracherecht hatte. OB Eger hatte sie am 13. März abgeschickt. Scheid versprach, sich um das Nachliefern von zwei Anregungen aus dem Ausschuss zu bemühen.

Der Umweltpreis 2014 steht in diesem Jahr unter dem Motto „Abfallvermeidung – Ressourcenschonung“, beschloss der Ausschuss.

Zur Sprache kamen noch die Verspätungen im neuen Busverkehr am Postplatz und Bahnhof. Als Ursache wurden die Baustelle Schützenstraße und das Fehlen der Ampel-Busbeschleuniger-Anlage ausgemacht. Ab Mai kommen Busse, die damit ausgestattet sind.

Auch für den Ausschuss bleibt der Verbleib von Krähennestern nach Baumbeschnitt am Finanzamtsparkplatz unklar. Da hier die SGD beteiligt ist, soll sie um weitere Veranlassung gebeten werden. (efl)

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