Speyer Aktion nach Tötungsdelikt „wichtiger denn je“

Schaufensterpuppen sensibilisieren: Nein zu Gewalt an Frauen!
Schaufensterpuppen sensibilisieren: Nein zu Gewalt an Frauen!

In Orange gegen Gewalt an Frauen: Am Freitag haben 54 Speyerer Behörden und Institutionen die Fahne von „Terre des Femmes“ gehisst. Vor dem Rathaus hat Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) die Notwendigkeit des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen unterstrichen. Dazu kam eine besondere Installation.

„Alle zweieinhalb Tage wird eine Frau von ihrem aktuellen beziehungsweise früheren Partner getötet“, betonte Seiler die Dringlichkeit des Anliegens, das in diesem Jahr unter der Überschrift „Trautes Heim – Leid allein“ weltweit Gehör finden soll. Auch in Speyer seien geschlechtsspezifische Beleidigungen, Demütigungen, sexueller Missbrauch, Körperverletzungen, häusliche Gewalt sowie Vergewaltigungen in allen Gesellschaftsschichten, Religionen und Nationalitäten an der Tagesordnung, legte die OB eine traurige Bilanz vor. Sie appellierte an die weiblichen und männlichen Zuhörer, betroffene Frauen zu unterstützen und ihnen Schutzräume für ein Leben ohne Gewalt zu bieten.

Nicht wegzuschauen und Frauen zu ermutigen, sich Hilfe zu holen, sei „wichtiger denn je“, betonte die Oberbürgermeisterin angesichts des Femizids, der sich erst vor wenigen Tagen in Speyer ereignet hat. In der Hasenpfuhlstraße hatte ein 22-jähriger Tourist seine Partnerin (23) getötet.

„Gewalt ist kein Versehen“, steht auf dem Schild geschrieben, das eine der vor dem Media-Tor in der Maximilianstraße installierten orangefarbenen Puppen vor sich hält. Gewalt habe auch Einzug in die digitale Welt gehalten, sagte die OB und forderte mehr Schutz von Frauen im Internet.

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