Speyer Abschluss der Dommusiktage

Elisabeth Breuer
Elisabeth Breuer

Brahms und Bruckner stehen beim Abschlusskonzert der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer einander gegenüber.

Am Ende des Eröffnungskonzertes waren wir mit der ersten großen Messe Bruckners in D angekommen, nachdem das erste Bruckner-Werk der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer, der Chorsatz „Locus iste“, in C-Dur stand. Im Schlusskonzert morgen, 16 Uhr im Dom, geht es wieder zurück. Zuerst erklingen zwei Stücke von Brahms, die Tragische Ouvertüre in d-moll op. 81 und der dritte Teil des „Deutschen Requiem“, der in d-moll beginnt und sich bei den Worten „Ich hoffe auf dich“ nach D-Dur wendet. Die folgende Fuge erklingt über einem Orgelpunkt mit dem Dauerton D in den Posaunen, Pauken und Kontrabässen. Hoffnung ist das Motto der Dommusiktage und Ewigkeit steht über dem spannenden Programm des Abschlusskonzerts.

Das wendet sich Bruckner zu mit dem Adagio der fünften Sinfonie, auch in d-moll und mit einem Zitat aus Mozarts Requiem, auch in d-moll. Der erste Klang der hymnischen Melodie in Takt 31 freilich ist C-Dur. Und das dann morgen folgende umfängliche Credo der f-moll-Messe und erst recht das Te Deum betonen sehr stark die Tonart C-Dur. Bruckner beschwört am Ende dieses Werks inständig die Hoffnung, in Ewigkeit nicht zuschanden zu werden. Diese Schlussworte sind nicht zufällig am Eingang zur Gruft mit dem Sarg des Meisters im Stift St. Florian zu lesen.

Hochkarätige Solisten

Morgen im Dom singen KathedralJugendChor und Domchor Speyer, es spielt die Deutsche Staatsphilharmonie. Domkapellmeister Markus Melchiori, der das Programm konzipiert hat, steht am Pult.

Sehr hochkarätig ist die Besetzung der Solistenpartien. Die österreichische Sopranistin Elisabeth Breuer ist eine gefragte Sängerin im Opern- und Konzertbereich. Sie sang gerade erst in Salzburg das Solo ins Bruckner Te Deum. Im Großen Festspielhaus dort singt sie Ende des Monats wieder – und im Mai wird sie zum Deutschen Requiem wieder nach Speyer kommen. Die Mezzosopranistin Bettina Ranch ist ein Star im Ensemble der Essener Aalto-Oper und regelmäßig bei der Dommusik Speyer aktiv. Auf den Tag genau vor sieben Jahren war sie auch beim Te Deum unter Karl-Heinz Steffens im Dom dabei.

Der Tenor Henning Jendritza ist auch studierter katholischer Theologe, Schüler von Philippe Jaroussky und gefragt als Oratorien- und Konzertsänger. Der Bassist Christof Fischesser ist in der Region durch sein früheres Engagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe gut bekannt. Heute singt er an allen ersten Opernhäusern, so am Tag nach dem Speyerer Konzert an der Oper Zürich, wo er zeitweise auch im Ensemble war.

Orgelmusik in G

Zu C und D verwandten Tonarten, nämlich zu g-moll und G-Dur, führte gestern Domorganist Markus Eichenlaub bei Orgel 3.0 im nachmittäglich gut besetzten Dom. Er spielte dabei zuerst Brahms’ g-moll-Präludium. dem er Bachs Fuge BWV 577 geschickt folgen ließ. Nach dem aparten Scherzo op. 49/2 von Marco Enrico Bossi und einer G-Dur-Choralfantasie von Johann Ludwig Krebs war der erste Satz der Orgelsinfonie Nr. 6 g-moll von Widor ein klangvoller und prachtvoll gespielter Schlusspunkt.

Info

  • Karten für das Abschlusskonzert gibt es in der Dom-Info, Domplatz 1b, in der Tourist-Information, Maximilianstraße 13, 06232 142392, unter www.reservix.de und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen bundesweit. Damit auch beim RHEINPFALZ-Ticket-Service.
Christof Fischesser
Christof Fischesser
Bettina Ranch
Bettina Ranch
x