Speyer Zwei junge Solisten verleihen Glanz

Einen glanzvollen Abschluss hat das Konzert des Sinfonieorchesters „Musica“ aus Saint-Étienne am Montagabend in der Speyerer Gedächtniskirche einem deutsch-französischen Pfingstwochenende verliehen. Verantwortlich dafür waren zwei junge Solisten aus der Region: die Geigerin Lara Weber und der Cellist Sven Mühleck.

Wie berichtet, hatte die Französin Claire Damon, die für ein Jahr in Speyer arbeitet und in dieser Zeit im Speyerer Kammerorchester mitspielt, das Konzert mit ihrem Heimatorchester und dessen Leiter François Bernard organisiert. Entsprechend waren Mitglieder des Speyerer Kammerorchesters und des sinfonischen Blasorchesters Ludwigshafen am Montag mit von der Partie. Bernard befeuerte die Musiker zu inspirierten Momenten und ansprechenden Leistungen. Präzise tönte es nicht immer, aber mit Begeisterung waren alle dabei. Ein Hoch auf die deutsch-französische Freundschaft sprach der Dirigent gleichfalls aus. Die Wormserin Lara Weber zeigte in einer großartigen Wiedergabe von Tschaikowskys Violinkonzert D-Dur, dass sie schon jetzt das Rüstzeug für eine Solokarriere hat. So bot die vielfach ausgezeichnete Musikerin ein Spiel von großer Reife und gestalterischer Souveränität. Ihr Musizieren von mitreißendem Elan und Feuer verriet daneben besten Sinn für sonnige Lyrik, die sie hingebungsvoll gestaltete und genüsslich auskostete. Leichtgängig und elegant spielte Weber die Solokadenz. Neben großer Leidenschaft brachte sie viel Heiterkeit und Witz in den Kopfsatz. Bemerkenswert waren ihre große Lockerheit und Spielfreude, die auch aufs Publikum ansteckend wirkten. Ihre fabelhafte Technik stellte sie dabei immer in den Dienst großer Musikalität und Intensität. Wunderbar ließ die Geigerin ihre Phrasen im langsamen Satz singen, was bei zügigem Tempo berückende Wirkung zeigte. Ungeheuer lustvoll musizierte sie das Finale. Fein flötende Flageoletts, süffige Portamenti und saftige Doppelgriffe gingen ihr unwiderstehlich locker von der Hand. Vom Publikum gab es große Begeisterung und Bravorufe für die Solistin, die sich mit einer Bach-Sarabande bedankte. Zuvor hatte Sven Mühleck als Solist das Cellokonzert h-moll von Dvorák gespielt. Der junge Solist hatte große Lyrik aufgefahren und einen schönen Klang in den ebenso innig wie hingebungsvoll geformten Kantilenen entwickelt. Mit dem Orchester war er gefühlvolle Dialoge eingegangen, insbesondere mit der Soloflöte. Im langsamen Satz hatte Mühleck große Gesanglichkeit entwickelt und es verstanden, Gefühle auszukosten, in Wohlklang und reichen Tonabstufungen förmlich zu baden.

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