Speyer Zur Sache: Pläne für Wohnhäuser anstelle von Diakonissen-Kita umstritten

Im Gestaltungsbeirat, in dem externe Architekten die Qualität von Bauprojekten im Hinblick auf das Stadtbild prüfen, sind gestern auch erstmals Pläne für neue Wohnbebauung in der Bartholomäus-Weltz-Straße öffentlich vorgestellt worden. Dort wird – wie berichtet – demnächst die Kita „Haus für Kinder“ der Diakonissen aufgegeben, die in einen Neubau auf dem Diakonissen-Campus zieht. Die Diakonissen hatten immer wieder von einem geplanten Verkauf der Fläche gesprochen, diese Pläne aber nicht konkretisiert. Jetzt stellte ihr Bauleiter Andreas Müller zusammen mit Architektin Julia Eckert (Haßloch) erste Entwürfe für 15 Wohneinheiten mit in der Summe 1500 Quadratmeter Wohnfläche vor. Das Kita-Gebäude würde abgerissen, unter den Neubauten eine Tiefgarage entstehen. Das zur City hin angrenzende historische Scherer-Stift wollen die Diakonissen ebenfalls verkaufen, aber erhalten. Geplant ist, dass die Diakonissen ein Konzept vorlegen und dafür bei der Stadt um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan beantragen, dann aber an einen Investoren verkaufen, damit er das so umsetzen kann. Der Beirat zeigte sich begeistert von der Güte des Grundstücks in direkter Nähe zur Gedächtniskirche, aber noch nicht von den ersten Plänen. Vorsitzender Dietrich Gekeler: „Das ist für diese Stelle gestalterisch zu wenig, sie könnte bessere Architektur vertragen.“ Mehrere Redner fühlten sich an Geschosswohnungsbau erinnert, hätten sich aber individuellere „Stadthäuser“ gewünscht. „Wir sehen größere Chancen für Ihr Grundstück“, so Gekeler zu Müller. Der Entwurf sieht zum Bartholomäus-Weltz-Platz hin ein Haus mit drei Geschossen und sechs Wohneinheiten vor, das die Flucht der bisherigen Bebauung aufnimmt. Parallel zur Bartholomäus-Weltz-Straße soll ein Gebäude mit drei Eingängen entstehen, das in zwei Etagen plus Dachgeschoss neun Einheiten enthält. Der Gestaltungsbeirat will sich ein weiteres Mal mit den – dann angepassten – Plänen befassen.

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