Speyer Zur Sache: Der Ticker spinnt

Scherzkeks FrankSchmidt4, so sein Internetname, hat sich gestern Abend in den Liveticker des Portals fußball.de eingeloggt, bösen Schabernack getrieben. Nach dem getickerten schnellen 1:0 für Pirmasens, ließ er zwei FKP-ler des Feldes verweisen, Kevin Schall per Elfmeter ausgleichen, Julian Scharfenberger auf 2:1 stellen und 3:1 erhöhen. Spaßvogel FrankSchmidt4 verteilte im Netz eine Gelbe Karte nach der anderen, schrieb vom 5:1 für Dudenhofen zur Halbzeit. Der gute, alte Videotext des Südwestrundfunks fiel auch darauf rein und veröffentlichte dieses Halbzeitergebnis. Florian Kober, Sportlicher Leiter der Dudenhofener, weilte mit dem Verein vor Ort in Pirmasens. Bei den Heimspielen des FVD zeichnet er fürs Tickern von Anpfiff, Toren, Pausenresultat, Auswechslungen und Abpfiff verantwortlich. Zuvor loggt er sich mit einem Passwort ein. „Ich weiß auch nicht, ob da Hinz und Kunz rein kann“, sagte er gestern Abend im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Er bekam an der Außenlinie schnell Wind von dem bösen Treiben: „Mein Handy glühte“, meinte Kober. Alle wollten wissen, wie’s kommt, dass der Abstiegskandidat aus dem Spargeldorf den Aufstiegsanwärter derart auseinandernimmt. Doch der führte nur im Netz mit 3:1, lag in der Wirklichkeit 0:2 hinten. Kober wurde das Ganze zu bunt. „In der Halbzeit habe ich Timo Hammer angerufen.“ Der Sportliche Leiter von Palatia Böhl, einst Spielleiter bei TuS Mechtersheim, ist beim Verband für das DFB.net zuständig. „Er war zwar unterwegs, hatte aber Zugang und hat den Liveticker rausgenommen.“ „So etwas habe ich noch nie erlebt“, teilte Kober mit. Er hofft, dass der Bösewicht über die Zugangsdaten ermittelt werden kann. In der Verbandsliga sei das Pflegen eines Live-Tickers Pflicht gewesen, nicht so in der Klasse eins drüber. Die Nachbarschaftskonkurrenz aus Mechtersheim tickerte zum Beispiel jüngst beim 6:0-Heimsieg an der Kirschenallee gegen SV Gonsenheim nicht. Kober lässt sich den Service nicht vermiesen und will am Wochenende zuhause gegen Idar-Oberstein wieder informieren. Er hofft, dass sich kein Witzbold einloggt.

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