Speyer Zur Sache: Birgit Balles und Wolfgang Niedecken zum BAP-Konzert 1994

Wolfgang Niedecken
Wolfgang Niedecken

„Das wollte ich geklärt haben. Als langjähriger BAP-Fan wollte ich das nicht so stehen lassen.“ Das schreibt Birgit Balles aus Speyer zu unserem Serienteil „Keine Ruhe nach dem Sturm“ in der Ausgabe vom 21. Februar und dem am 28. Februar veröffentlichten Artikel „Zur Sache: Georg Lehr erinnert sich an BAP“. Während die Speyererin den zuerst erschienenen Text über Konzerte der Kölner Rockgruppe 1994 sowie 2006 nach eigenen Angaben „klasse“ fand und der Auftritt von 1994 ihr als damaliger Besucherin „noch gut in Erinnerung“ ist, widerspricht sie teilweise dem, was der Otterstadter Leser Georg Lehr dazu geschrieben hatte. Lehr hatte seine Erlebnisse als „Security-Capo“ auf dem Konzertgelände geschildert. Seine Darstellung, es habe an diesem heißen Tag lautstarke Diskussionen über die Mitnahme von Flaschen gegeben, bestätigt Balles. Auch sie habe seinerzeit auf die Ordner eingeredet. Heute verstehe sie das Verbot. Unverständlich sei ihr dagegen Lehrs weitere Schilderung, an einem Stand auf dem Gelände seien damals „Springmesser, Wurfsterne, Chakos und andere Kleinwaffen“ mit der Erlaubnis von BAP-Chef Wolfgang Niedecken verkauft worden. „Diese Aussage hat mir keine Ruhe gelassen“, so die Speyererin. Sie habe sich nicht vorstellen können, dass BAP überhaupt etwas davon wussten. Vielmehr seien für solche Genehmigungen die Stadt oder der Veranstalter zuständig. Also schickte Balles eine Kopie des RHEINPFALZ-Artikels direkt an Niedecken nach Köln. In einer handschriftlichen Antwort, die der Redaktion vorliegt, erwidert der 66-jährige Musiker: „Hallo Birgit, natürlich kann ich mich an die Sache überhaupt nicht erinnern, beziehungsweise höre zum ersten Mal davon. Dass in diesen Jahren gefilzt wurde, ist klar, aber dass da ein Stand mit Springmessern, Chakos und Wurfsternen auf dem Gelände war, ist natürlich hirnrissig. Unser damaliger Manager Balou hätte das niemals gestattet. Also nach einem Vierteljahrhundert erfährt man erstaunliche Sachen.“ Birgit Balles schließt daraus: „Mag sein, dass die Ware angeboten wurde. Herr Lehr hat das bestimmt nicht geträumt.“ Aber es sei davon auszugehen, dass keiner aus dem BAP-Umfeld mitbekommen habe, was da angeboten worden sei.

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