Speyer Wie mit Steinen gewaschen

Mit der EP „Stonewashed“ gibt das Speyerer Rocktrio Andromeda Zoo nach längerer Pause wieder ein Lebenszeichen von sich. Darauf enthalten sind die neuen Stücke „The Riddle Of Gold“, „Dinghy“ und „Red Scythe Magnetism“. Erhältlich ist die Musik nur in digitaler Form.

Um den musikalischen Stil von Thomas Sraka, Daniel Herbert und Frank Maier zu beschreiben, fallen einem schnell diverse Bands der frühen 90er Jahre ein. In dieser Zeit, als sich Hardrock-Traditionslinien mit der Grungewelle vermischten, haben Andromeda Zoo ihre Wurzeln. Zuvor waren die Musiker in und um Speyer bei Heavy-Metal-Bands wie Neutronic und Defender aktiv. Srakas eigenständiger Gesang prägt die drei neuen, von Joe Pomponio produzierten Stücke. Die Instrumentalfraktion verliert sich nicht in überkandidelten Spielereien. Jeder Song besitzt ein sehr eingängiges Basisriff, und die Stimme baut Melodiebögen dazu. Der Gesang ist auch als einziges hörbar im Studio bearbeitet. Schlagzeug, Bass und Gitarre kommen dagegen erfrischend roh daher – passend zum Titel „Stonewashed“. Wie die abgewetzte Jeans bleiben Andromeda Zoo angenehm unprätentiös. Aufgeraut wie eben durch das Waschen mit Steinen klingt Srakas Stimme, und das Schlagzeug hat den Probenraum-Klang. Den Ohrwurmcharakter der Songs schmälert das allerdings keineswegs – eher im Gegenteil. Weniger ist oftmals mehr, und Andromeda Zoo konzentrieren sich auf das Wesentliche. Naturbelassene Produktionen sind gerade im Trend, und genauso zeitgemäß, wenngleich weniger charmant, ist der Vertriebsweg. Die EP ist nur digital zu bekommen. Labelpartner „7hard“ bietet „Stonewashed“ über Kanäle wie Amazon, Spotify und iTunes an. Freunde physischer Tonträger wie CD oder gar Vinyl schauen dagegen in die Röhre.

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