Speyer Verwurzelt

Peter Eberhard vor der Dudenhofener Radrennbahn: Sie ist für den scheidenden Ortsbürgermeister ein schönes Sinnbild für seine Am
Peter Eberhard vor der Dudenhofener Radrennbahn: Sie ist für den scheidenden Ortsbürgermeister ein schönes Sinnbild für seine Amtszeit.

«DUDENHOFEN.»Das Oval der Radrennbahn symbolisiert für Peter Eberhard die Basis und wesentliche Elemente seiner zehnjährigen Amtszeit als Ortsbürgermeister von Dudenhofen: Beständige, erfolgreiche Weiterentwicklung, ehrenamtliches Bürgerengagement in den Vereinen, deren finanzielle und organisatorische Unterstützung durch die Ortsgemeinde, Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe wie zuletzt bei der Deutschen Bahnradmeisterschaft und nicht zuletzt Weltoffenheit und das Willkommenheißen von Gästen aus vielen Ländern. Eberhard ist in Dudenhofen tief verwurzelt. Im Verlauf des Gesprächs kommt er immer wieder darauf zurück. Nach dem Besuch des katholischen Kindergartens – damals hatte der noch ein Schwimmbad – ging er in die Volksschule: eineinhalb Jahre ins alte Gebäude gegenüber der Kirche – das Elternhaus steht in der Nachbarschaft –, dann bis zur fünften Klasse in den Neubau. Eberhard wird Messdiener und Mitglied des Fanfarenzugs, außerdem ist er Gründungsmitglied der Jungen Union. In der Realschule in Speyer macht er die Fachhochschulreife. Als Beitragskassier des Turnvereins kommt der Dudenhofener zu vielen Leuten. In den Ferien trägt er die Post aus – Vater Hans ist Briefträger – und lernt so im Alter von dreizehn die Menschen und das Leben kennen. Eberhard studiert zwei Semester Betriebswirtschaft und leistet 15 Monate Wehrdienst. Dann bewirbt er sich an der Forstschule in Trippstadt und wird Förster. Der Vater ist Gemeinderats-Mitglied, der Urgroßvater war Ortsbeigeordneter – im Hause Eberhard gehen Bürgermeister und Beigeordnete ein und aus, es wird Kommunalpolitik diskutiert und sich verabredet. 1996 wird Eberhard CDU-Mitglied – zwei Jahre zuvor hatte er das Angebot einer anderen Partei abgelehnt –, wenige Monate später Schriftführer des Ortsverbands. 1999 kandidiert Peter Eberhard bei der Kommunalwahl, erreicht das zweitbeste CDU-Ergebnis und wird Fraktionsvorsitzender. In der Nachfolge des heutigen Landrats Clemens Körner setzt er sich innerparteilich gegen vier Mitbewerber durch und wird 2009 mit 66 Prozent der Stimmen zum Ortsbürgermeister sowie im zweiten Wahlgang mit ein paar Stimmen Vorsprung zum Verbandsbürgermeister gewählt. Wieder fällt das Stichwort Wurzeln, Heimat. Er will den Job, will entwickeln, organisieren, überzeugen, will die Begegnung, den Austausch der Meinungen. Kaum im Amt dann die erste Euphorie-Delle. Eberhard: „Dinge durchzusetzen dauert.“ Er nimmt sich erreichbare Ziele vor, arbeitet sie beharrlich ab. An Geglücktem nennt er die Einführung der wiederkehrenden Straßenausbau-Beiträge und das vom Vorgänger übernommene Projekt Walter-Gelände mit hochwertiger Wohnbebauung sowie der Ansiedlung von Lebensmittelmärkten, Arztpraxen und Apotheke. „Aus dem Negativen der Firmeninsolvenz haben wir etwas Positives gemacht“, sagt Eberhard. Eine „ständige Herausforderung“ seien die Kindertagesstätten (Erweiterung von acht auf 13 Gruppen) und die Schule, die Baugebiete, das Verkehrskonzept, der Klimaschutz durch Installation gemeindeeigener Fotovoltaikanlagen und das energetische Dorfsanierungskonzept sowie die Städtepartnerschaften mit Martell und Tarczyn. Auf dem Weg seien unter anderem die Südtangente, die BMX-Bahn und der Bürgerpark. Eberhards kurze Antwort auf die Frage, warum er im Mai nicht mehr kandidiert: „Bürgermeister ist man rund um die Uhr. Am Ende der nächsten Amtszeit wäre ich 70.“ Bliebe weiter wenig Zeit für die Familie, vor allem die beiden Enkel, für sein Interesse an Homöopathie, am Wald, an Obst- und Weinanbau sowie für seine Ehrenämter als Vorsitzender des Waldbauvereins, des Vereins für Heimatgeschichte und -kultur und der Jagdgenossenschaft.

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