Speyer „Unbeschreiblich tolles Gefühl“

Herr Fraczek, waren Sie heute schon in Ihrem Ehrenamt tätig?

Ja tatsächlich. Im Moment laufen die Vorbereitungen für unser diesjähriges Adventssingen am kommenden Sonntag, 17 Uhr. Ich hatte heute schon Mailkontakt mit Chorleiterin Keggenhoff, habe mir Noten zusammengesucht und sortiert und auch schon ein paar Stücke angesungen. Wie sind Sie dazu gekommen? Ich glaube, die meisten, die ehrenamtlich tätig sind, mussten zu Beginn überredet und überzeugt werden. Ich bilde da keine Ausnahme. Was fällt für das Amt an – welche Aufgaben, welcher Zeitaufwand? Den größten Aufwand und die meiste Zeit investiert sicher unsere Vorsitzende Maria Dietzler. Ich unterstütze mehr administrativ, führe Adress- und Jubilarlisten, verfasse Einladungen und sorge dafür, dass der Versand sowohl digital als auch analog funktioniert. Drei- bis viermal im Jahr finden Sitzungen statt, und manchmal fällt mir die Aufgabe zu, Blümchen für unsere Jubilare zu besorgen. Wie Sie sehen, ist mein zeitlicher Aufwand überschaubar. Haben Sie ein besonderes Talent dafür, das gewisse Etwas? Offensichtlich haben meine Sangeskollegen etwas in mir gesehen, das sie veranlasst hat, mich zu wählen. Von Nutzen sind mir mein offener Umgang mit Menschen und Kenntnisse in der Anwendung digitaler Medien. Wann geht Ihnen das Herz auf? Selbstverständlich beim gemeinsamen Musizieren. Es ist schon ein unbeschreiblich tolles Gefühl, ein Konzert oder eine Messe mit einem besonders gut gelungenen Abschlussstück zu beenden. Und wann platzt Ihnen der Kragen? Wenn Bürokratismus schnelle Lösungen vereitelt. Sie tun etwas für andere – wie kann man denn Ihnen helfen? Der Chor der Dompfarrei leidet, wie viele andere Chöre auch, an Nachwuchsmangel. Wir laden jeden Interessierten zum unverbindlichen Schnuppersingen ein. Proben sind dienstags ab 19.45 Uhr im Friedrich-Spee-Haus. Besonders die Tenöre wären über Verstärkung sehr glücklich. Und bleibt an den Wochenenden auch Zeit für etwas anderes? Es gibt Chöre, die einen wahnsinnig hohen Aufwand an Proben und Auftritten betreiben, dazu zählt unserer nicht. Proben sind einmal wöchentlich sowie ein Probenwochenende. Auftritte haben wir an hohen Kirchenfesten, dazu einige Gottesdienste und das Adventssingen. „Chorfreie“ Wochenenden gibt es also reichlich. Zur Person Peter Fraczek (53), Augenoptikermeister, seit 2005 Chormitglied, seit 2014 Stimmensprecher und seit 2016 stellvertretender Vorsitzender im Chor der Dompfarrei. | Interview: Narin Ugrasaner

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