Speyer Überraschung ohne Entscheidung

Dass CDU-Mann Mathias Müller und der Grüne Matthias Hoffmann in eine Stichwahl um das Ortsbürgermeisteramt in Römerberg gehen, hätten wohl viele getippt. Nicht aber, dass Hoffmann im ersten Wahlgang vor Müller liegt.

Der 56-jährige Mechtersheimer Hoffmann konnte gestern 40,2 Prozent der Wählerstimmen (entspricht 2015 Stimmen) auf sich vereinen. CDU-Kandidat Müller, 51 Jahre alt und in Berghausen wohnend, kam nur auf einen Stimmenanteil von 34,9 Prozent (1752). Auf dem dritten Platz landete mit deutlich Abstand der Parteilose Erich Miller aus Mechtersheim mit 14,4 Prozent (720). Für Markus Weis, ebenfalls Mechtersheimer, der als Parteiloser von der FDP nominiert worden war, stimmten 10,5 Prozent derer, die in Römerberg zur Wahl gegangen waren. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,4 Prozent. Bei Matthias Hoffmann war die Freude über das Ergebnis groß, allerdings sagte er auch: „Am Ende war es für mich gar nicht mehr so sehr überraschend. Denn ich habe während des Wahlkampfs sehr viel Zuspruch bekommen.“ Vor einigen Wochen hatte der Grünen-Kandidat der RHEINPFALZ noch zu Protokoll gegeben, dass er sich auch deswegen zur Wahl gestellt habe, weil es eine Zeit lang so ausgesehen habe, als würde es sonst nur einen CDU-Kandidaten geben. Mittlerweile hat sich Hoffmann aber mit dem Gedanken angefreundet, tatsächlich Römerberger Ortsbürgermeister werden zu können und Manfred Scharfenberger (CDU) zu beerben. Seinen Stil will Hoffmann vor der Stichwahl nicht ändern: „Ich bin nicht der Mensch, der auf Konfrontation geht“, sagte er und lobte den „positiven, fairen“ Wahlkampf in Römerberg. Natürlich will Hoffmann trotzdem versuchen, so viele Römerberger wie möglich zu überzeugen, in drei Wochen – wenn Hoffmann selbst auf einer länger geplanten, „nicht zu verschiebenden“ Dienstreise ist – noch einmal an die Urne zu gehen und für ihn zu stimmen. Damit hat er am Abend gleich begonnen, indem er auf Einladung von Erich Miller zu dessen Wahlparty kam. Miller selbst war mit seinem Abschneiden zufrieden. „Ich war der Einzelkämpfer ohne Partei im Rücken“, sagte er. „Wir hatten einen super Abend.“ Auch für ihn sei es eine Überraschung gewesen, dass Hoffmann vorne lag. CDU-Kandidat Mathias Müller war gestern Abend telefonisch trotz mehrmaliger Versuche nicht für eine Stellungnahme zum Wahlergebnis zu erreichen, ebenso wie der Viertplatzierte Markus Weis.