Speyer Stimmungsgarant

Singen nicht nur, sondern bewegen sich dabei auch: die Mitglieder des Chors Mixed Generation.
Singen nicht nur, sondern bewegen sich dabei auch: die Mitglieder des Chors Mixed Generation.

Als der Männergesangverein Harthausen 1998 seinen modernen Chor Mixed Generation aus der Taufe hob, übernahm der Verein damit eine Vorreiterrolle. Musikalisch wurden neue Wege eingeschlagen. Eine Erfolgsgeschichte entwickelte sich. Seit nunmehr 20 Jahren bewegen sich rund 50 Frauen und Männer auf der Rock- und Popschiene.

Chorreferent Roland Kuhn hat Buch geführt seit dem ersten Tag des Chors. „Insgesamt gab es rund 200 Personen, die bei uns in all den Jahren aktiv gewesen sind“, sagt er. Berufliche und private Veränderungen führten zu einer starken Fluktuation, doch der feste Stamm bestehe nach wie vor. Mit Viola S. Hoffmann hat die Gruppe eine passionierte Musikerin als Leiterin. Erst zwei Chorleiter gab es seit der Gründung: Auf Frank Montillon folgte 2008 Hoffmann, die den Chor vorher als Pianistin begleitet hatte. „Ich musste nicht lange überlegen“, sagt sie bezüglich der Entscheidung, die Leitung zu übernehmen. „Menschlich hat es von Anfang an sehr gut gepasst.“ Hoffmann hatte sich vorgenommen, Rock und Pop als Segment weiterzuentwickeln. Generell spricht sie beim Aufstocken des Repertoires von einem Gemeinschaftsprojekt. Alle Aktiven dürften Wünsche äußern. Was machbar sei, werde umgesetzt. „Run“ von Sängerin Leona Lewis und „So soll es bleiben“ von der Gruppe Ich + Ich nennt Hoffmann als Beispiele für Lieblingshits der Chormitglieder. 2013 stieß die Vollblutmusikerin eine weitere Veränderung im Chor an: Sie brachte Bewegung ins Spiel. Mit Tanzpädagoge Ralph Frey wurden Choreographien einstudiert. „Auswendig singen ist das A und O“, sagt Hoffmann und fügt hinzu: „Man kann einen Song nicht nachspüren und empfinden mit Noten in der Hand.“ Die Körpersprache gehöre dazu, meint sie. Kuhn erinnert sich gut an die ersten Schritte: „Am Anfang war es schwierig, sich auf die Choreographie einzulassen – vor allem für die Männer.“ Mittlerweile seien die Blockaden gelöst. Im Januar übernahm Andrea Bertram die Choreographie-Einheiten. Alle vier Wochen wird gesondert geübt. Laut Hoffmann sind die Sonderschichten notwendig: „Der Zuschauer sieht, merkt und spürt im Konzert, dass der Chor Spaß hat.“ Kuhn formuliert es deutlicher: „Der Chor ist beim Auftritt eine Rampensau.“ Zwischen 18 und 65 Jahre alt sind die Sängerinnen und Sänger; der Frauenanteil ist mit 38 Personen hoch. „Wir Männer sind aber stimmgewaltig, sodass das Verhältnis passt“, sagt Kuhn. Die Leistungsbereitschaft aller sei für ihn das Besondere des Chors. Das gelte auch für die Atmosphäre bei Konzerten. Eine Woche vor den Jubiläumsauftritten am 9. und 10. November wird die Heilsbruckhalle in einen Showraum verwandelt, besondere Beleuchtung inklusive. Der finanzielle Einsatz sei nicht gering, doch Mixed Generation habe Sponsoren an der Seite. Songs aus den vergangenen 20 Jahren hat der Chor für die beiden Konzertabende vorbereitet, die mit dem Titel „Colors of Music“ überschrieben sind. Eine elfköpfige Band begleitet den Chor, darunter erstmals drei Bläser. 500 Besucher passen pro Abend in die Halle. Vorschusslorbeeren wurden bereits verteilt: Die Konzerte sind ausverkauft.

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