Speyer Staßen will Ortschefin werden

Bekommt Glückwünsche und Blumen vom Parteikollegen Patrick Fassott, der für die SPD als Kandidat für das Bürgermeisteramt in der
Bekommt Glückwünsche und Blumen vom Parteikollegen Patrick Fassott, der für die SPD als Kandidat für das Bürgermeisteramt in der Verbandsgemeinde Rheinauen antritt: Bianca Staßen.

«Otterstadt.»Bianca Staßen ist 42 Jahre alt, hat eine 14-jährige Tochter und ist Realschullehrerin an der Integrierten Gesamtschule Georg Friedrich Kolb in Speyer. Mit Ausnahme des Studiums in Landau habe sie ihr ganzes Leben in Otterstadt verbracht. „Das ist mein Lebensmittelpunkt, hier bin ich seit meiner Kindheit in Vereinen aktiv, hier habe ich meine Familie und Freunde“, erklärte sie. Ihre Eltern seien politisch aktiv gewesen, mit der Politik sei sie groß geworden. Seit 2011 ist sie für die SPD im Ortsgemeinderat, seit 2015 Vorsitzende der SPD Otterstadt, seit 2016 zusammen mit Yannick de Santis Fraktionsvorsitzende, seit 2019 Jugendschöffin. „Ich bin mega-ehrlich und fair. Das sind zwei wichtige Eigenschaften, die man als Bürgermeister mitbringen sollte“, erklärte sie. Darüber hinaus bezeichnete sie sich als kommunikativ und humorvoll. „Ich gehe gerne auf Menschen zu und habe Durchsetzungsvermögen und Führungsstärke.“ Die Parteien im Ort möchte sie vereinen, Ziele gemeinsam mit ihnen und für alle Bürger umsetzen. Eines dieser Ziele seien generationenübergreifende Wohnprojekte. „Wir hatten zweimal die Möglichkeit dazu und die Chancen verspielt“, sagte Staßen. Nun könne ein solches Projekt nur noch im geplanten Neubaugebiet an der Römerstraße verwirklicht werden, nicht in der von Ortsbürgermeister Bernd Zimmermann (CDU) vorgeschlagenen Ottmargewanne, die in einem hoch- und druckwassergefährdetem Tiefgestade ohne Infrastruktur und fernab der Bushaltestelle liege. Senioren könnten auch durch die Einrichtung einer Tagesbetreuung oder einer Nachbarschaftshilfe unterstützt werden, findet die SPD-Kandidatin. Wichtig sind Staßen auch die Themen Hochwasser- und Klimaschutz sowie Energiesparprojekte. „Mein Traum wäre, dass Otterstadt ein energetisch autarker Ort wird. Zum Beispiel durch eine Biogasanlage, die ein Blockheizkraftwerk betreibe, mit dessen Abwärme gemeindeeigene Gebäude geheizt werden können. Mir ist klar, dass das nicht in einer Wahlperiode geht“, räumte sie jedoch ein. Die 42-Jährige machte auch konkrete Vorschläge für die nächste Legislaturperiode: Eine Einigung im Deichausbau sei dringend erforderlich, die Graben- und Kanalsysteme müssten in Schuss gehalten werden. Zum Thema Erdöl sagte sie: „Es ist klar, dass das mit allen Mitteln verhindert werden muss.“ Dabei setzte sie auf weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft „Kein Öl in Otterstadt“ und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Gemeindeeigene Gebäude sollen energetisch saniert werden. Das müssten nicht immer ganz große Maßnahmen sein, im Remigiushaus sollte beispielsweise die Beleuchtung auf LED umgestellt werden. „Wir haben kein Klimaschutzprogramm im Ort, das muss in den Dorfentwicklungsplan“, findet Staßen. Außerdem möchte sie die Stationierung eines Car-Sharing-Autos in Otterstadt anregen. Ferner möchte sie das Ehrenamt fördern. Für Jugendliche soll es mehr Angebote im Ort geben, beispielsweise durch einen Jugendbeauftragten, der ein Programm erstellt. Die Räumlichkeiten seien durch das Jugendhaus gegeben. Aus dem Gasthaus „Zur Sonne“ möchte sie einen Treffpunkt für alle Bürger machen. Die Schaffung bezahlbaren Wohnraumes müsse in die Bauleitpolitik aufgenommen werden, findet die 42-Jährige. Das Gewerbe solle gestärkt und Start-up-Unternehmen gezielt gefördert werden. „Ich weiß, es sind mega viele Ziele, es ist eine große Herausforderung und ich sehe mich dem gewachsen“, schloss Staßen ihre Ausführungen. Bei der Wahl der SPD-Kandidaten für den Ortsgemeinderat gab es eine Überraschung: Auf Platz fünf wurde Heike Schneider nominiert. Die 50-Jährige ist parteilos und Ehefrau von Detlef Schneider, dem Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Rheinauen. Er wurde kurzzeitig auch als CDU-Bürgermeister-Kandidat der Verbandsgemeinde Rheinauen gehandelt (wir berichteten). Politisch gesehen käme sie zwar aus „einem anderen Haus“, erklärte Schneider. Sie habe es sich aber gut überlegt, und bei der Zusammenarbeit in der Vorbereitung zum Ortsjubiläum, aber auch bei Gesprächen festgestellt, dass sie in vielen Bereichen mit Bianca Staßen auf einer Wellenlänge sei. Sie machte allerdings keinen Hehl aus ihrem Unmut über die vielen negativen Schlagzeilen über Otterstadt. „Ich schäme mich für manche Leute und das, was sie so herauslassen“, sagte Schneider. Die Kandidaten 1. Bianca Staßen, 2. Yannick De Santis, 3. Birgit Reichert, 4. Walter Reichert, 5. Heike Schneider, 6. Roland Weick, 7. Petra März, 8. Dieter Blum, 9. Markus Hög, 10. Daniela Blum, 11. Klaus März, 12. René Reichert, 13. Daniela Weick, 14. Friedhelm Vogt, 15. Wolfgang Müller, 16. Beate Satzer, 17. Gerhard Weick, 18. Eberhard Hirschler, 19. Edith Schweizer, 20. Wolfgang Link.

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