Speyer Speyerer Brückengeschichten: Kurze Fahrt und lange Wartezeiten
„Sie ist einmalig auf der ganzen Rheinstrecke.“ So berichtete die RHEINPFALZ über die Autoschnellfähre „Pfalz“. Sie folgte 1950 auf die kleinere „Zonenkattel“. Beide waren im wahrsten Wortsinn dafür zuständig, die Jahre nach Sprengung der ersten festen Rheinüberquerung 1945 zu überbrücken. Die Sperrung der Nachfolgerin Salierbrücke ist Anlass für einen Blick in die Geschichte.
Älteren Speyerern ist sie noch in Erinnerung, die Autoschnellfähre „Pfalz“, die die pfälzische Seite mit dem Badener Land verband. Schon für viele damalige Rentner war der Platz an der Fähre der schönste weit und breit. Es waren mitunter Massen, die zusahen, wie sich der Verkehr auf der Straße staute und sich dann stoßweise über den Rheinstrom ergoss. Nicht wenige gönnten sich für zehn Pfennige eine kurze Rheinfahrt, machten einen Abstecher ins Badische. In sechseinhalb Jahren pausierte die Fähre übrigens nur an 29 Tagen. Wegen Nebel, Hochwasser und wegen Treibeis, das damals gar nicht so selten war.