Speyer Speyer: Weniger Verstöße durch mehr Kontrollen

Bei Zweibrücken: einer der semi-mobilen „Blitzer“.
Bei Zweibrücken: einer der semi-mobilen »Blitzer«.

Die Zentrale Bußgeldstelle der Polizei in Speyer hat mit Kai Tatscheck (42) den dritten Leiter innerhalb von eineinhalb Jahren. Der Jurist übernimmt die Einheit mit rund 300 Mitarbeitern in einer Zeit wachsender Herausforderungen. Er sagt im Interview: Mehr Kontrolldruck sorgt für weniger Verstöße.

Herr Tatscheck, wie ungewohnt ist die neue Aufgabe für Sie nach Tätigkeiten in der Organisationsentwicklung der Polizei und als parlamentarischer Berater der FDP im Landtag?

Es ist eine Stelle in der Polizeiverwaltung, in der ich schon tätig war. Sie passt ganz gut in mein Portfolio. Vom Zuschnitt ist sie für mich neu, da sie auch sehr technisch ist. Ihre Vorgänger hatten mit beengtem Platz zu kämpfen. Ist dieses Problem auch bei Ihnen schon aufgeploppt? Nein. Wir sind räumlich mit den Standorten Speyer, Zweibrücken und Koblenz gut aufgestellt. Unsere rund 300 Mitarbeiter, davon rund zwei Drittel in Speyer, sind gut untergebracht. Das Speyerer Gebäude ist zwar von der inneren Struktur etwas verwirrend, hat aber eine gute Lage und auch genügend Räume für die Bußgeldstelle. Wo verorten Sie eine Bußgeldstelle in Zeiten, da manche über zu viele, andere über zu wenige Blitzer klagen? Jeder, der geblitzt wird, ist zu schnell gefahren und hat damit einen Rechtsverstoß begangen. Verkehrssicherheit ist ein großes Thema. Die Anzahl der Verkehrstoten hat in den vergangenen Jahrzehnten zum Glück stark abgenommen. Eine Ursache ist, dass viel Aufmerksamkeit auf das Thema zu schnelles Fahren gerichtet wird. Das Verhalten der Autofahrer wird sich weiter verändern, wenn sie merken, dass Geschwindigkeitsverstöße überall festgestellt werden können. Das hat wiederum mit den semi-mobilen Trailern der Polizei zu tun. Ihre Anzahl in Rheinland-Pfalz ist auf zehn erhöht worden. Dazu kommen feste Kontrollstellen. Mit dem Einsatz der Trailer hat die Bußgeldstelle nichts zu tun, darüber entscheiden die Dienststellen. Was sind Ihre Ziele im neuen Amt? Ich besuche unsere Teams – 13 in Speyer, sechs in Zweibrücken, eines in Koblenz. Ich will hören, was die Leute bewegt, offen mit ihnen zusammenarbeiten und die Arbeitszufriedenheit weiter stärken. Man darf nicht vergessen, dass die Bußgeldstelle in eineinhalb Jahren rasant gewachsen und vom kleinen Schiff zum großen Tanker geworden ist. Der muss auf Kurs gehalten werden. | Interview: Patrick Seiler

Kai Tatscheck
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