Speyer Speyer: Volker Theison liest aus seinem Roman „Geheimnisvolles Nichts“

War lange Pfarrer in Speyer: Volker Theison.  Foto: BOLTE
War lange Pfarrer in Speyer: Volker Theison.

Gedanken in Sätze zu fassen und ihnen eine Richtung zu geben, ist für Volker Theison nichts Ungewöhnliches. Bis 2008 hat er 40 Jahre lang als Pfarrer im Dienst der Pfälzischen Landeskirche gestanden, danach den Roman „Geheimnisvolles Nichts“ geschrieben. Ein Anti-Kriegs-Buch, wie Theison betont. Am morgigen Sonntag liest er daraus im Speyerer Haus Pannonia.

„Mit Rechtsruck und Wiederaufrüstung leben wir in einer unguten Zeit, die Angst macht“, erklärt Theison im RHEINPFALZ-Gespräch die Aktualität seines Romans. Die Geschichte habe ihm vor vielen Jahren ein Gemeindemitglied der Speyerer Christuskirche erzählt und dem Pfarrer dazu seine Aufzeichnungen auf zehn Maschinen geschriebenen DIN-A-4-Seiten übergeben. Lange hätten sie unberührt in seiner Schublade gelegen. „Für einen Pfarrer bleibt keine Zeit zum Schreiben“, sagt Theison.

Nach der Pensionierung seien ihm die Blätter beim Aufräumen in die Hände gefallen, berichtet der 76-Jährige. „Sofort war alles wieder präsent.“ 2017 hat der R.-G.-Fischer-Verlag „Geheimnisvolles Nichts“ veröffentlicht.

„Über große Taten, die in der Stille geschehen, wird nicht geredet“, ist der Autor überzeugt. Deshalb hat er die Geschichte des Banater Schwaben aufgeschrieben, den Theison im Buch Wilhelm Meindel nennt. Sein Protagonist habe mit seiner Familie von 1950 bis zu seinem Tod in Speyer gelebt und ein Geschäft aufgebaut, das sein Schwiegersohn weitergeführt habe.

„Gretchen“ kommt zur Lesung

Dass es dazu überhaupt gekommen ist, ist Meindel zu verdanken. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs desertiert er an der Ostfront von seiner SS-Einheit und erfährt, dass seine Ehefrau Zwangsarbeiterin in Russland ist, Tochter und Sohn getrennt voneinander in jugoslawische Lager deportiert wurden. Unter ständiger Lebensgefahr gelingt es Meindel, seine Kinder zu befreien.

Die Tochter, im Roman das „Gretchen“, lebt noch heute in Speyer. „Sie wird zu meiner Lesung ins Haus Pannonia kommen“, kündigt Theison an.

Lesung und Lesezeichen

  • Sonntag, 8. September, 14 Uhr, Haus Pannonia, Speyer. Volker Theison: „Geheimnisvolles Nichts“, R. G. Fischer Verlag, 436 Seiten, 28,95 Euro.

  • Gedanken in Sätze zu fassen und ihnen eine Richtung zu geben, ist für Volker Theison nichts Ungewöhnliches. Bis 2008 hat er 40 Jahre lang als Pfarrer im Dienst der Pfälzischen Landeskirche gestanden, danach den Roman „Geheimnisvolles Nichts“ geschrieben. Ein Anti-Kriegs-Buch, wie Theison betont. Am Sonntag liest er daraus im Speyerer Haus Pannonia.

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