Speyer Speyer: Erste Grippefälle

Chefärztin im Sankt-Vincentius-Krankenhaus in Speyer, Dr. Cornelia Leszinski, demonstriert, wie wichtig Hygiene im Krankenhaus i
Die Chefärztin im Sankt-Vincentius-Krankenhaus in Speyer, Dr. Cornelia Leszinski, demonstriert, wie wichtig Hygiene im Krankenhaus ist: Einen vollständigen Schutz gegen Influenza-Viren gibt es nicht.

Laut zuständigem Gesundheitsamt derzeit keine Grippewelle - Anzahl der Fälle für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich hoch

Während das Gesundheitsamt des Kreises Südliche Weinstraße in den ersten beiden Februarwochen eine stark steigende Anzahl an Grippeinfektionen, die auf das Influenza-Virus zurückzuführen ist, registriert hat, gibt das für Speyer zuständige Gesundheitsamt des Rhein-Pfalz-Kreises für die Domstadt Entwarnung. „Wir können derzeit nicht von einer Grippewelle sprechen“, sagte deren Sprecherin Kornelia Barnewald auf Anfrage. Es gebe vereinzelte Infektionen. Alles bewege sich aber bislang im erwartbaren Rahmen. Dies gelte auch für den Rhein-Pfalz-Kreis und die Städte Frankenthal und Ludwigshafen.

Diakonissen: Täglich drei bis fünf neue Fälle

Erste Anzeichen für eine mögliche bevorstehende Grippewelle kommen indes aus dem Diakonissen-Krankenhaus in Speyer. Dort wird auf Anfrage berichtet, dass es derzeit zu einem „erheblichen Anstieg“ bei der Anzahl der Grippe-Patienten komme. „Zur Zeit werden täglich drei bis fünf Patienten positiv auf Influenza getestet“, sagte Katja Jewski, die Sprecherin des Diakonissen-Krankenhauses gestern. Im Sankt-Vincentius-Krankenhaus, das laut eigener Aussage einzige Haus in Speyer mit einer eigenen Lungenklinik, sind dagegen bis gestern keine Influenza-Infektionen aufgetreten. Das bestätigte Dr. Cornelia Leszinski, Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und zugleich hygienebeauftragte Ärztin dieses Krankenhauses. Es habe in den vergangenen Wochen mehrere Fälle von schweren grippalen Infekten gegeben. Die Schnelltests hätten aber ergeben, dass keine Influenza-Infektion darunter gewesen sei.

Jedes Jahr muss neu geimpft werden

Laut Leszinski kann Letztere mit einer entsprechenden Lungenentzündung sogar lebensbedrohlich sein. Daher sei eine Grippeschutz-Impfung sehr wichtig und nicht nur für über 60-Jährige empfehlenswert. Auch junge Menschen könnten an dem Virus ernsthaft erkranken, sagte Leszinski. Da sich die Viren mit der Zeit veränderten, müsse jedes Jahr neu geimpft werden. Daher könne es zudem sein, dass der Schutz durch die Impfung nicht immer verlässlich ist. Die Impfung wird üblicherweise im Herbst durchgeführt, Neben dem Sankt-Vincentius-Krankenhaus spüren auch große Arbeitgeber in Speyer derzeit noch keine Grippewelle. Die Stadtverwaltung teilte auf Anfrage mit, dass „erfreulicherweise“ keine Grippe-Epidemie unter den Mitarbeitern ausgebrochen sei.

Erhöhte Aktivität im Westen

Die winterliche Erkältungszeit habe zwar auch die Deutsche Rentenversicherung nicht ganz verschont. „Dennoch haben wir einen niedrigeren Krankenstand als noch vor einem Jahr. Von einer schwerwiegenden Grippewelle sind wir daher weit entfernt“, teilte deren Sprecher Hans-Georg Arnold mit. In der Beratungsstelle laufe der Betrieb derzeit normal weiter. „Dort sind wir nahezu voll besetzt“, teilte Arnold weiter mit. Auch beim Finanzamt in Speyer ergibt sich ein ähnliches Bild. Es gebe jahreszeitbedingt einen leicht erhöhten Krankenstand, sagte Bernd Kirsch, Vertreter des Geschäftsstellenleiters des Finanzamts in Speyer. Die Betriebsabläufe seien aber nicht beeinträchtigt. Auch im Frachtzentrum der Deutschen Post in Speyer mit 430 Mitarbeitern sei keine außergewöhnlich hohe Anzahl an Krankmeldungen aufgetreten, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Das Robert-Koch-Institut in Berlin, das bundesweit Infektionskrankheiten erfasst und Gefahren für die Bevölkerung im Blick hat, weist derzeit vor allem im Westen von Rheinland-Pfalz eine stark erhöhte Influenza-Aktivität aus. Ob eine Grippewelle in Speyer wirklich bevorsteht, ist damit nicht gesagt. Das Virus könne sich regional sehr unterschiedlich ausbreiten, sagte Chefärztin Leszinski.

Im Netz

Weitere Infos gibt es beim Robert-Koch-Institut unter: https://influenza.rki.de

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