Speyer Schwetzinger besuchen „ihren “Dom

Einfahrt auf der Maximilianstraße: Besucher aus Schwetzingen am Samstag bei der Ankunft vor dem Stadthaus.
Einfahrt auf der Maximilianstraße: Besucher aus Schwetzingen am Samstag bei der Ankunft vor dem Stadthaus.

Am Ende waren es wesentlich mehr Schwetzinger als angemeldet, nämlich 70 statt 50: So viele hatten sich mitsamt ihrem Oberbürgermeister René Pöltl (parteilos) am heißen Brezelfest-Samstag mit den Fahrrädern auf nach Speyer gemacht.

Sie waren „heil und unfallfrei“, wie sich der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) bei seiner Begrüßungsansprache freute, im Historischen Ratssaal angekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten schon ein Glas Riesling in der Hand – schließlich hat es seine Vorteile, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Die Stimmung war entsprechend heiter. Künftige Sanierung hin, Sanierung her, meinte OB Pöltl, „iwwer die Brick“ kämen die Schwetzinger weiterhin. „Wir lassen uns nicht von den Entscheidungen irgendwelcher Ministerien auseinanderdividieren.“ Eger wiederum fragte rhetorisch und mit Augenzwinkern: „Was wären wir Speyerer ohne unseren Schlosspark und was wären die Schwetzinger ohne ihren Dom?“ Er machte dazu nicht immer ganz ernste Vorschläge, wie die Rheingrenze, die sich seit langer Zeit erstmalig wieder als Grenze erweise, überwunden werden könne. Klar, Fahrrad geht, und auch für Krankenwagen und Linienbusverkehr gibt es Möglichkeiten. Vielleicht könne ansonsten ein Schlauchboot helfen? Allerdings sei dann vor Antritt der Rheinüberquerung die Strömung zu berechnen, damit die Schwetzinger nicht – Gott bewahre – in Worms landen würden. „Je nach den Verhältnissen auf dem Rhein könnte die Fahrt künftig zwischen 30 Minuten und drei Stunden dauern“, meinte Eger. Auch die Aussichten einer Seilbahn wurden unter den Teilnehmern diskutiert. Etwas ernsthafter waren andere Ideen. „Meine Freundin, die in Speyer arbeitet, überlegt, sich ein Klapprad für den Kofferraum anzuschaffen. Sie würde dann mit dem Auto bis zur Brücke fahren und dann mit dem Fahrrad weiter nach Speyer“ meinte eine Schwetzingerin. Beide Oberbürgermeister waren sich jedoch einig darin, dass der Kontakt Schwetzingen-Speyer stets „sensationell gut“ gewesen sei. Das habe sehr viel auch mit dem persönlich so herzlichen Verhältnis der beiden Stadt-Oberhäupter zu tun gehabt. „Künftig habe ich ja ein bisschen mehr Zeit, etwa für Ausflüge in den Schlosspark“, meinte Eger, mit Blick auf das absehbare Ende seiner Amtszeit. Pöltl nutzte die Gelegenheit und lud schon jetzt die Speyerer ein, im kommenden Jahr mit dem Fahrrad Schwetzingen zu besuchen, „ganz besonders den Speyerer Bürger Hansjörg Eger“. Der versprach es, und schloss noch eine Bitte an, ehe er die Gäste zur Stadtführung mit historisch gewandeten Führern entließ: Die Nachbarn aus Schwetzingen kämen genau zum richtigen Zeitpunkt, um nach Stadtführung und Brezelfestbesuch am Abend um 18 Uhr den neuesten Speyerer Rekordversuch, die Aufstellung der lebenden Brezel im unteren Domgarten, zu unterstützen.

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