Speyer Schlittenfahrt in den Frühling

Hochkarätig: Musiker des Palatina-Klassik-Barockensembles.
Hochkarätig: Musiker des Palatina-Klassik-Barockensembles.

Mit einem „Prosit Neujahr“ begrüßte der Leiter des Palatina-Klassik-Barockensembles, Leo Kraemer, am Sonntag die Gäste im vollbesetzten katholischen Pfarrzentrum in Waldsee. Er und seine hochkarätigen Musiker brachten einen bunten Strauß von Werken bekannter Komponisten zur Aufführung, die im ersten Teil der barocken Kunst gewidmet war und besonders durch das Spiel von Robert Frank auf der Violine den perfekten Schliff erlangte.

Die Geschwister Susanne und Stephanie Phieler, Violine und Viola, sowie Roland Kuntze, Violoncello, in Begleitung von Kraemer am Cembalo begannen feierlich mit dem Violinkonzert a-Moll von Johann Sebastian Bach. Temperamentvoll, teils lieblich verträumt und endend mit dem „Weihnachtskonzert“ von Arcangelo Corelli ging es weiter. Musikalisch-winterlich, mit gezupften Streicherseiten, die Tautropfen assoziierten, bekam „Der Winter“ aus Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ Gestalt – wobei filigrane Höhen und Arabesken, klirrende Kälte und Schneegestöber musikalisch genial präsentiert wurden. Im zweiten Teil des Konzertes stand die berühmte Salzburger Sinfonie Nr. 3, F-Dur, von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm. Träumerisch einfühlsam gab sie einen Ausblick auf den bald bevorstehenden Frühling. Eine wilde Hatz – kreuz und quer durch Wald und Feld, die Jäger mit Tempo der Meute hinterher hetzend – erlebten die Zuhörer mit der Schnell-Polka „Auf der Jagd“; weitere „Frühlingsstimmen“ waren mit dem gleichnamigen Walzer von Johann Strauß (Sohn) zu vernehmen. Das Cembalo musste hierfür dem Klavier weichen. Aus den fünf Märschen „Pomp and Circumstances“ von Edward Elgar offerierte das Ensemble den Military March No. 1, der für King Edwards VII. Krönungsfeierlichkeiten komponiert wurde. Er ist mit den Worten „Land of Hope and Glory“ unterlegt und wurde fast beliebter als die offizielle britische Nationalhymne „God Save the Queen (King)“. Langsam bestimmend marschierten sie mit konsequentem Tempo ans „Ziel“, dem erhofften Pomp und Gloria eines glorreichen Krieges entgegen. Mit der „Petersburger Schlittenfahrt“ von Richard Eilenberg setzte Kraemer seine erst kürzlich in St. Petersburg erfahrenen Erlebnisse musikalisch in Szene und nahm das Publikum mit auf eine rasante Fahrt durch die verschneite russische Landschaft. Und beim Radetzkymarsch, der eine Zugabe war, wurde kräftig auf Zeichen von Kraemer mitgewirkt. Traditionell wird das Konzert immer am ersten Sonntag eines neuen Jahres in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Rhein-Pfalz-Kreis, der Verbandsgemeinde Waldsee und Palatina-Klassik veranstaltet.

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