Speyer Schaufenster zur Welt

Mosaik mit Blütenblättern und Laubwerk aus New York: „Imagine“ (2008) von Peter M. Schoog.
Mosaik mit Blütenblättern und Laubwerk aus New York: »Imagine« (2008) von Peter M. Schoog.

Ohne Fotografie geht für Peter M. Schoog nichts. „Sie gehört zu meinem Leben“, sagt er. Fotos der vergangenen zehn Jahre zeigt der freiberufliche Software-Entwickler aus Straelen am Niederrhein ab morgen im Speyerer Feuerbachhaus. Auf ihnen hat der 62-Jährige Eindrücke von Reisen um die Welt und aus Speyer festgehalten.

Die 25 Fotografien wirken wie gemacht für Anselm Feuerbachs Geburtshaus: Dezent unter Glas schwarz gerahmt passen sich die gleichmäßigen Formate Wänden und Einrichtung der historischen Räume an. Für seine erste Einzelausstellung hat Schoog ausschließlich digitale Aufnahmen ausgewählt, wie er betont. Seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte er Anfang der 70er Jahre mit einer „Voigtländer Kleinbildkamera“ und ersten selbst belichteten Schwarzweiß-Filmen. Seit elf Jahren fotografiert Schoog digital. Genauso lange lebt er auch in Speyer. „Die Digitaltechnik eröffnet mir neue Möglichkeiten künstlerischer Umsetzung“, erklärt er. Nachbearbeitet werde nichts, unterstreicht der Wahlspeyerer. „Einblicke“ heißt die Schau, in der in den Gängen des Feuerbachhauses sechs „Aufblicke“ auf Motive aus New York, Paris, Siena, Parma oder Speyer weisen. Auf „Imagine“, ein Mosaik mit Blütenblättern und Laubwerk aus New York, hat sich Schoogs fotografischer Blick nach unten gerichtet. Das Licht-und-Schatten-Spiel auf dem Portal des Speyerer Kaiser- und Mariendoms beeindruckt mit Schoogs künstlerischer Botschaft von Dunkel und Licht. Der Betrachter erhält Einblicke in den spezifischen Zugang zur Welt und zu ihren Motiven. Wie durch ein Schaufenster schaut Schoogs Kamera in Räume wie beispielsweise das Bundestagsrestaurant am Pariser Platz in Berlin, aufgenommen am Tag des „Marathonlaufs“, wie der Titel besagt. Aus seinem Fundus habe er auch auf das Feuerbachhaus abgestimmte gastronomische Motive gewählt. „Kafka“ heißt ein Café unweit des jüdischen Friedhofs in Prag. Das Bild zeigt einen Ausschnitt seines Inneren mit gleichzeitiger Spiegelung der Umgebung. Reflexionen und Motivwahl führen den Blick des Betrachters zu neuen Dimensionen zunächst unspektakulärer Ansichten. Venedigs Masken, Pariser Gärten, die Kasseler „Documenta“ oder drei „Sisyphus“-Ansichten einer alten Hundefutterfabrik in Berlin: Schoog hat eindrucksvolle Ausblicke ins Feuerbachhaus gebracht. Ausstellung — Zu sehen im Speyerer Feuerbachhaus vom 8. März bis zum 27. Mai, dienstags bis freitags, 16 bis 18 Uhr, samstags und sonntags, 11 bis 13 Uhr —Zur Eröffnung morgen, 8. März, 19 Uhr, spricht Bernadette Schoog. Musik: Florentine Schoog, Red & Grey (Jörg Teichert/Erwin Ditzner).

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