Speyer Rentnerdasein ist keine Option

Bezeichnet seinen Probenaufenthalt in Speyer als „wunderbare Auszeit mit einer liebenswerten Eintagsfliege“: der Schauspieler Th
Bezeichnet seinen Probenaufenthalt in Speyer als »wunderbare Auszeit mit einer liebenswerten Eintagsfliege«: der Schauspieler Thomas Hauck.

Das Speyerer Kinder- und Jugendtheater bietet Programm für junge Zuschauer. Viele der Schauspieler, Regisseure und Akteure sind dem Publikum nach mehr als 25 Jahren ein Begriff. In dieser Serie stellt die RHEINPFALZ neue Ensemblemitglieder vor, die an Produktionen der aktuellen Spielzeit auf oder hinter der Bühne beteiligt sind – heute: Schauspieler Thomas Hauck.

Mit 60 sei es Zeit, wieder einmal zu den beruflichen Wurzeln zurückzukehren, meint Hauck. Mit Schauspielerei hat er schon als Kind begonnen; er hat an der Mannheimer Fachhochschule für Gestaltung studiert, war als bildender Künstler unterwegs, ist für Bühnenauftritte quer durch Deutschland und die Schweiz gereist, hat als Regisseur und Bühnenbildner gearbeitet und schreibt seit Neuestem Bücher für Kinder. Beispielsweise hat er die „Oma Frieda“-Reihe herausgebracht. „Mich interessiert so furchtbar viel“, sagt er – und lässt sich nicht auf einen Beruf oder eine Richtung festlegen. Auch künftig nicht. Denn weitere Pläne liegen in der offenen Schublade des Künstlers. In nächster Zeit will er sich als Dirigent und Architekt ausprobieren. „So verrückt zu bauen wie es die Holländer verstehen“, stellt er sich wunderbar vor, Musik von der anderen Seite zu genießen, gehört für Hauck zu einer spannenden Zukunft. Das Rentnerdasein ist keine Option für ihn. Neugierig sei er schon immer gewesen, sagt Hauck. Deshalb sei er auch „ganz zufällig“ in Ludwigshafen zur Welt gekommen, erzählt er von der zu frühen Geburt in der Pfalz. Aufgewachsen in Heidelberg habe er dort auch die Schauspielschule besucht. Tanztheater, Seminare in Paris und die Ausbildung zum Zirkusclown seien hinzugekommen, zählt er Stationen eines unsteten Lebens auf. Clownerie habe ihn immer fasziniert, erklärt Hauck seine zahlreichen Zirkus-Engagements und die Gründung eines eigenen Zirkus. Zwischendurch habe er auch ein paar Drehbücher geschrieben. „Ein Film von mir wird gerade in Österreich gedreht“, weist er auf ein weiteres Standbein hin. Dass er sich zeitlebens mit Kunst und Künsten durchschlagen konnte, macht ihn glücklich, so Hauck. „Ohne meine große Liebe hätte das nicht funktioniert“, ist er überzeugt. „Meine Freundin ist mein größter Schatz“, schwärmt er von der Partnerin, die ihn und alles, was er mitbringe, ertrage. Sie wiederum habe zwei Kinder mitgebracht, die für ihn große Inspiration seien, betont der Wahl-Vater. Und sie nehme auch die langen Abwesenheiten des Künstlers, der nach wie vor rastlos nach Verwirklichung strebe, hin – wundert er sich. Derzeit ist wieder seine Abwesenheit im Zuhause in Wissembourg angesagt. Denn Hauck spielt den Fuchs in der jüngsten Eigenproduktion des Kinder- und Jugendtheaters in Speyer, die beim Festival „Kulturbeutel“ Premiere feiert. „Der Fuchs ist ein Klugscheißer, der immer alles besser weiß“, beschreibt Hauck die Figur im Theaterstück „Nur ein Tag“ von Martin Balscheit. Wie das Wildschwein sei der Fuchs bis über beide Ohren in die Eintagsfliege verknallt, deren kurzes Leben die Geschichte erzählt, gibt der Schauspieler einen kleinen Einblick in ein Stück Kindertheater voller Weisheit über Leben und Tod. Hauck freut sich über die Rolle, auf die er sich intensiv vorbereitet. Seinen Probenaufenthalt in Speyer bezeichnet er als „wunderbare Auszeit mit einer liebenswerten Eintagsfliege“. Danach wechselt der Schauspieler wieder zum Schriftsteller und geht mit seinen Büchern auf Lesetour. Termin und Vorverkauf — Premiere: am Sonntag, 3. Juni, 15 Uhr im Kinder- und Jugendtheater in Speyer —Eintrittskarten: bei den RHEINPFALZ-Servicepunkten und beim RHEINPFALZ-Ticketservice unter der Telefonnummer 0631 37016618 sowie der Internetadresse www.rheinpfalz.de/ticket.

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