Speyer Puls Europas schlägt auch in Speyer

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Flagge gezeigt für Europa haben gestern Nachmittag mehr als 300 Menschen in der Innenstadt. Mit europäischen Fahnen ging es für sie vom Altpörtel zum Geschirrplätzel und zurück: Die Aktion „Pulse of Europe“ stößt in Speyer auf eine von Woche zu Woche größere Resonanz.

Voran gingen einige Lokalpolitiker, die das Spruchband „Pulse of Europe“ trugen, darunter Stadtbürgermeisterin Monika Kabs (CDU), Hanhofens Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) sowie Frank Hoffmann (CDU), Hans-Peter Cußler und Eberhard Specht (beide FDP). Hinter dem übersetzten Namen „Europäischer Puls“ wird eine in Frankfurt am Main gegründete Bewegung verstanden, die sich für das vereinte Europa stark macht und sich deutlich gegen nationalistische Tendenzen ausspricht. Am Geschirrplätzel gegenüber dem Rathaus angekommen, warteten schon Andreas Kunze am Stand des Radiosenders RPR 1 und Mechthild Werner von der evangelischen Kirche auf die vielen Menschen, denn „Pulse of Europe“ wurde an diesem Tag eingebunden in die Feierlichkeiten zu 500 Jahren Reformation. Gemeinsam wurde Beethovens „Ode an die Freude“ gesungen – ein auch als „Ständchen für Luther“ verstandener Programmpunkt. Beim letzten Takt flogen lila Luftballons in den Himmel. „Speyer ist Europastadt, denn sie ist die erste Stadt in Rheinland-Pfalz, in der sich Schüler für Courage und gegen Rassismus einsetzten“, so Bernd Rückwardt, Vorsitzender der Europa-Union in Speyer und Initiator von „Pulse of Europe“ in der Domstadt. Inzwischen seien es fast 100 Städte in ganz Deutschland, die in der Pulse-Bewegung aktiv seien, so Rückwardt. In Speyer sei es an diesem Tag zum dritten Treffen für Europa gekommen. „Pulse of Europe“ sei überparteilich. Jeden Sonntag könnten die Menschen in Städten und Gemeinden Deutschlands auf die Straße gehen, um damit ihr Ja zu Europa deutlich zu machen, betonte der Sprecher. Der Speyerer Künstler Eberhard Spitzer zeigte am Stand der Initiative am Altpörtel sein Bild „Der gallische Hahn“. Es solle für den Stolz auf Europa stehen, meinte Spitzer. Im Hintergrund des Gemäldes sind Hochhäuser und einzelne wacklige Häuschen zu sehen, die den Unterschied zwischen Arm und Reich versinnbildlichen sollen. Er wolle damit erreichen, dass die Menschen über Europa nachdenken, sagte er. Auch dieser Teil der Aktion stieß auf großes Interesse.

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