Speyer Missbrauchsfälle im Bistum Speyer: Bischof will Betroffene zu Gesprächen einladen

Das Bistum Speyer will im Zuge der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs Betroffene zu Einzelgesprächen einladen. Das teilte Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Mittwoch mit. Geplant sei, alle Betroffenen nach und nach anzuschreiben, soweit diese bekannt sind. „Die Schwierigkeit ist, dass in manchen Fällen in den Personalakten keine Opfer benannt sind“, erklärte Wiesemann. Einladen will das Bistum zunächst 46 Betroffene, an die bereits eine materielle Leistung zur Anerkennung des Leids gezahlt wurde sowie 41 Opfer, die bisher keinen entsprechenden Antrag auf Zahlung gestellt haben.

Einige lehnen Kontakt zu Kirche ab



Bischof Wiesemann rechnet jedoch nicht damit, dass alle das Angebot wahrnehmen. Einige Betroffene hätten bereits in der Vergangenheit deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nichts mit der Kirche zu tun haben wollten. „Ich will das Angebot machen, dass jeder mit mir sprechen kann“, sagte Wiesemann. Dieses Angebot anzunehmen oder abzulehnen, stünde jedem Betroffenen frei.

Erstes Treffen der Arbeitsgruppe



Am Samstag kommt laut Bistum zudem zum ersten Mal die Arbeitsgruppe zusammen, in der auch unabhängige Experten bei der Aufarbeitung des Missbrauchs helfen sollen. Dabei soll es laut Generalvikar Andreas Sturm unter anderem um die Frage gehen, wie die Präventionsarbeit verbessert werden kann.

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