Speyer Leibeck mit deutlichem Vorsprung

Gratulation an den Gewinner: Stella Tremel und Frank Leibeck.
Gratulation an den Gewinner: Stella Tremel und Frank Leibeck.

«Lingenfeld.»Gestern, 18 Uhr. Der Sitzungssaal im Rathaus der Verbandsgemeinde ist zum Zeitpunkt des Endes der Stimmabgabe noch fast verwaist. Die Rollos sind zum Schutz gegen die strahlende, schon tiefer stehende Sonne heruntergefahren. Nur der gelassen und entspannt wirkende Hausherr Frank Leibeck sowie drei Vertreter der RHEINPFALZ sind vor Ort. „Egal, wie es ausgeht, nachher wird bei meinen Eltern in Westheim gegrillt“, sagt der Bürgermeister. Büroleiter Jens Hinderberger, bei dem alle Fäden der Wahl zusammenlaufen, schaut kurz vorbei und informiert, vor 19 Uhr werde es wohl keine Ergebnisse geben. 18.30 Uhr: Mit Lore Krebs (FWG), Mitglied des Verbandsgemeinderats aus Weingarten, trifft die nächste Person ein. Ihr fällt sofort auf, dass bei der Stichwahl zwischen Leibeck und Thomas Krauß (FWG) vor acht Jahren viel, viel mehr los gewesen sei. Erster Wahlbezirk ist ausgezählt 18.48 Uhr: Stella Tremel kommt in Begleitung ihrer Familie. Der Saal füllt sich jetzt etwas mehr. Die Schwegenheimerin hat den Tag mit der Familie verbracht, hat gerade gegessen und ist nach eigenen Worten in gespannter Erwartung. Eine Einschätzung zum Ergebnis kann sie nicht abgeben. „Das sind alles spannende neue Erfahrungen. Es hat Spaß gemacht“, blickt sie positiv auf den Wahlkampf zurück. An das gesteigerte Interesse der Öffentlichkeit, auch der Medien müsse sie sich erst noch gewöhnen. Immer mehr Interessierte treffen ein. 19.19 Uhr: Das Ergebnis des ersten Wahlbezirks in Lustadt trifft ein und wird vom Beamer auf die große Leinwand geworfen. Leibeck erhält rund 70, Tremel 30 Prozent der Stimmen. Dass sich der weitere Verlauf der Auszählung um diese Verteilung herum einpendeln wird, weiß noch niemand. Aber es ist eine erste Wegmarke, die Leibecks Zuversicht stärkt und Tremels Ambitionen einen ersten Dämpfer versetzt. 19.25 Uhr: Die Rollos sind jetzt oben und einige versorgen sich mit bereitgestelltem Mineralwasser. Nach und nach treffen die weiteren Ergebnisse der insgesamt elf Stimmbezirke ein. Das jeweilige Zwischenergebnis variiert hin und her. In der Summe steigt Leibecks Anteil auf mehr als 73 und fällt unter 69 Prozent. Die Anwesenden blicken auf die Leinwand und besprechen leise die Situation. 19.40 Uhr: Der siebte Bezirk ist ausgezählt. Leibeck liegt wieder knapp unter 70 Prozent. Aber Tremel weiß schon jetzt, sie kann nicht mehr gewinnen. „Das Ergebnis ist ernüchternd. Ich hätte mit einem engeren Resultat gerechnet“, ist ihr die Enttäuschung deutlich anzumerken. Sie sei ein sachlicher Mensch und nehme dies nicht emotional auf. „Ich bin angetreten, um etwas zu verändern. Ich hoffe, ich werde in den Verbandsgemeinderat gewählt und kann dort mitarbeiten“, sagt sie bereits wieder mit dem Blick nach vorne. Leibeck will Stil beibehalten 19.53 Uhr: Das Endergebnis steht fest. Tremel gratuliert Leibeck per Handschlag zur Wiederwahl. „Mir ist das Miteinander wichtig“, hatte Leibeck im Vorfeld betont. Seinen Arbeitsstil, „alle Fraktionen mitzunehmen“, will und kann der 53-Jährige jetzt beibehalten. Über berufliche Alternativen hatte er sich für den Fall einer Niederlage noch keine Gedanken gemacht. Leibeck hat alle elf Stimmenbezirke deutlich für sich entschieden. Am nächsten kam Tremel noch in Freisbach (60,3 zu 39,7 Prozent). In seiner Heimatgemeinde Westheim fuhr Leibeck sein bestes Resultat ein (73,43 zu 26,57). In den beiden einwohnerstärksten Orten Lingenfeld und Lustadt konnte Tremel keinen Boden gutmachen. In ihrem Wohnort Schwegenheim kam sie immerhin noch auf 35,21 Prozent.

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