Speyer Ja zur Sicherheit und Gesundheit der Spieler

Und raus bist du: Schiri Christian Dingert hat die Gelbe noch in der Hand und zeigt Werder Bremens Niklas Moisander im Spiel geg
Und raus bist du: Schiri Christian Dingert hat die Gelbe noch in der Hand und zeigt Werder Bremens Niklas Moisander im Spiel gegen München parallel Rot – automatisch eine Partie Sperre.

In der Diskussion von Regeländerungen im Fußball denkt der Südwest-Verband über die Folgen der Gelb-Roten Karte nach. Nico Henrich befragte Kicker und Vereinsfunktionäre aus der Umgebung.

Von der Bundesliga bis zur Oberliga zieht eine Gelb-Rote Karte eine Sperre von einem Spiel nach sich. Ab der Verbandsliga bis in die C-Klasse ist dies nicht der Fall. Nun wird überlegt, genau das zu ändern. Verhindert werden sollen dadurch unnötige Fouls von Spielern in den Schlussminuten, die eine Gelbe Karte sahen. In der Jugend gibt es die Ampelkarte nicht mehr. Hier steht dem Schiedsrichter als Maßnahme eine fünfminütige Zeitstrafe zur Verfügung. Nach der Rückkehr auf den Platz verweist er den Akteur aber beim nächsten Vergehen sofort mit Rot vom Feld. Florian Kober, Sportlicher Leiter bei Verbandsligist FV Dudenhofen, sieht beide Seiten und sagt: „Beide Entscheidungen haben Vor- und Nachteile.“ In der vergangenen Saison spielte das Team von Trainer Christian Schultz in der Oberliga und kassierte dort zwei Gelb-Rote Karten. Kober positioniert sich aber doch eher in Richtung der Variante, die auch im Profifußball gefahren wird: „Ich würde eher zur Sperre tendieren.“ In der zweiten Mannschaft von Dudenhofen spielt Innenverteidiger Gregor Flörchinger A-Klasse. Er plädiert ganz klar für die Umsetzung der neuen Idee. „Ich bin absolut für diese Regel“, erklärt er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Er ist davon überzeugt, dass die faire Spielkultur dadurch zunimmt. Außerdem meint er: „Dann müsste man sich genauer überlegen, wann gehe ich hin, und wann bleibe ich weg?“ Raphael Schweitzer trainiert den A-Klassisten TuS Mechtersheim II. Er vollzieht eine Trennung zwischen dem Leistungs- und dem Hobbybereich. Letzterer beginnt für ihn ab der Verbandsliga. Er vertritt eine klare Meinung: „Ein Hobbyfußballer, der gerne spielt, sollte nicht gesperrt werden.“ Er ist sich auch nicht sicher, ob sich dadurch die Fouls verringern und fügt an: „Man muss bei Fouls natürlich unterscheiden, ob der Spieler den anderen absichtlich ummäht. Aber ansonsten würde ich dem Spieler durch eine Gelb-Rote Karte im Hobbybereich nicht durch eine Sperre verbieten, zu spielen.“ Dirk Stürzebecher kickt bei Jugend-Verbandsligist FC Speyer 09 als Innenverteidiger bei den Unter-18-Jährigen. Hier machte er sich schon mit der Fünf-Minuten-Strafe vertraut. „Die Zeitstrafe ist eine gute Regel, die ich genauso beibehalten würde“, erklärt der 18-Jährige. In der Aktivität würde er eine Einführung der Spielsperre nach der Gelb-Roten Karte für gut befinden. „Das ist sinnvoll. Dort geht es viel härter zur Sache als bei uns in der Jugend“, sagt er. Matthias Lühring trainiert beim FC Speyer 09 die Unter-17-jährigen in der B-Junioren-Verbandsliga und pfiff selbst zehn Jahre als Schiedsrichter. Im aktiven Bereich würde Lühring auf jeden Fall die Sperre von einer Partie durchsetzen wollen. „Sonst setzt sich der Gedanke durch, heute sehe ich Gelb-Rot, nächste Woche spiele ich sowieso wieder“, sagt der Übungsleiter. Er ist sich sicher, dass es damit fairer zur Sache geht. Platzverweise im Jugendfußball findet er übertrieben. „Die Jungs wollen Fußball spielen. Die Zeitstrafe ist ein guter Denkzettel, wenn jemand emotional zu aufgeladen ist.“ Jedoch stört ihn hier, dass es nach Ablauf der Strafe für ein „Allerweltsfoul“ sofort vom Platz geht.

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