Speyer Grüne freuen sich über Beitritt

Bei der Sitzung des Umweltausschusses am Donnerstagabend im Stadtratssitzungssaal ist per Unterschrift unter eine Deklaration der Beitritt der Stadt zum Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ vollzogen worden. Den Antrag dafür hatten die Grünen im August 2016 im Stadtrat gestellt, am 19. Oktober dieses Jahres sprach sich der Rat einstimmig dafür aus, wie Fraktionsvorsitzende Irmgard Münch-Weinmann erinnerte.

„Wir freuen uns“, sagte die Grünen-Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl nächstes Jahr, dass Speyer nach Neustadt und Mainz als dritte Stadt in Rheinland-Pfalz dem Bündnis beigetreten ist. Vorausgegangen waren Beratungen im Umweltausschuss, im Stadtrat, ein von den Grünen organisiertes Fachgespräch zum Thema „Biologische Vielfalt“ und eine Prüfung des Beitritts durch die Stadtverwaltung, die in eine Empfehlung dafür mündete; dieser schloss sich der Ausschuss vor knapp drei Monaten einstimmig an. Den Grünen gehe es darum, das „Bewusstsein für die Bedeutung der Natur im unmittelbaren Lebensumfeld zu stärken“, teilte Münch-Weinmann mit. Dafür soll das Stadtgrün artenreicher werden, etwa durch naturnahe Begrünung. Über den Stand der gewässerkundlichen Untersuchung des Russenweihers informierte Professor Ralf Schulz von der Universität Koblenz-Landau als wissenschaftlicher Leiter der Studie im Auftrag der Stadt. Nach den vorläufigen Untersuchungsergebnissen rührt die Überversorgung des Gewässers mit Nährstoffen wie Phosphor im Wesentlichen von Algen her, die alljährlich im Herbst/Winter absterben, führte Schulz aus. Als weitere Quellen nannte er das Grundwasser und phasenweise Einträge über den Renngraben. Um die Anteile an der Belastung des Russenweihers genauer zu ermitteln, seien zusätzliche Probenahmen im Winterhalbjahr erforderlich, sagte der Wissenschaftler. Laut einer Ausschussvorlage, die die städtische Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein erarbeitete, kämen die Zusatzbeprobungen auf knapp 18.000 Euro plus Umsatzsteuer. Zudem seien bereits durch die zwischenzeitlich festgestellte Umsatzsteuerpflicht der Universität zusätzliche Kosten in Höhe von gut 4500 Euro für die Gewässeruntersuchung entstanden, mit fast 3200 Euro sei überdies für eine geplante Nutzerbefragung zu rechnen. Der aktualisierte Kostenplan werde derzeit beim Land geprüft, das im Rahmen der „Aktion Blau Plus“ 90 Prozent des Projekts finanziere, teilte die Ausschussvorsitzende und Beigeordnete Stefanie Seiler (SPD) auf Nachfrage aus dem Gremium mit. Sie sagte zu, dass die Kostenpunkte in der Protokollsitzung angegeben würden. Eine Bürgerinfo sei für Juni geplant. Die „Fällliste“ für Stadtbäume in diesem Winter und die Liste für Neupflanzungen sollen bei der ersten Ausschusssitzung im nächsten Jahr besprochen werden. „Unsere beiden Baumpfleger sind heute bei einem Fortbildungsseminar“, erklärte die OB-Kandidatin der SPD die Abwesenheit der Bearbeiter des Themas.

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