Speyer Garten, der sich immer verändert

In seinem Garten: Axel Scherer mit seiner Frau Brenda Sue Riser.
In seinem Garten: Axel Scherer mit seiner Frau Brenda Sue Riser.

«Lingenfeld.»Scherers Leidenschaft für Pflanzen hat schon früh begonnen: Seine Mutter betrieb in Germersheim ein Blumengeschäft. Im großen Garten hinter dem elterlichen Haus in Berghausen wuchsen viele Sommerblumen wie Gladiolen und Dahlien, die Scherer als Kind angepflanzt hatte. In seinem Zimmer standen zahlreiche Alpenveilchen – und zwar die, die seine Mutter in ihrem Laden nicht verkaufen konnte und die von Scherer aufgepäppelt wurden. „Meine Mutter hat mir die Pflanzen dann wieder abgekauft und daraus Sträuße gebunden“, erinnert sich der 57-Jährige. Als er zwölf Jahre alt war, ergab sich für seine Mutter die Gelegenheit, in Lingenfeld eine Gärtnerei zu kaufen. Also verkaufte die Familie das Haus in Berghausen und zog nach Lingenfeld. Scherer tat es seiner Mutter gleich und wurde Gärtner. Seinen ersten Vertrag schloss er mit einer großen Supermarktkette ab. „Damals war der Blumenpreis noch an die Rente gekoppelt. Stieg die Rente, wurden auch die Blumen teurer“, erinnert sich Scherer. Heute beliefert er von seinem Blumengroßmarkt in den Lachenäckern in Lingenfeld aus nur noch Fachgeschäfte im Umkreis von 100 Kilometern. Hinter ihrem Haus haben sich Scherer und seine Frau Brenda Sue Riser einen Garten im Toskanastil angelegt – mit großem Teich, Kräuterbeet, Orangerie, Olivenhain und Pavillon. Den Garten in dieser Form gestaltet hat das Paar erst vor zwei Jahren. Vorher wuchsen auf der rund 1500 Quadratmeter großen Fläche viel Rasen und Gemüse. „Der Garten verändert sich immer wieder, wenn Sie nächste Woche kommen, sieht er schon anders aus“, sagt der 57-Jährige. Hintergrund ist, dass die Kunden seiner benachbarten Gärtnerei Pflanzen oder Dekorationsartikel aus seinem Garten kaufen können. Zurzeit, in der Blumenhochsaison, hat Axel Scherer laut eigener Aussage keinen freien Tag, um zum Beispiel von seinem Lieblingsplatz, der Terrasse, aus seinen Garten zu bewundern. Der Gärtner schätzt, dass es 15 Stunden pro Woche braucht, um den Garten ordentlich zu halten. Riser rechnet sogar mit 20 Stunden. Sie zupft gerne verwelkte Blüten von den Pflanzen: „Das holt mich runter und macht mir Spaß.“ Andere Arbeiten wie Unkrautjäten erledigt in der Hochsaison ein Helfer von Scherer, weil der dafür einfach keine Zeit findet. An seinem Hobby, das er zu seinem Beruf gemacht hat, schätzt er, dass er mit lebenden Dingen zu tun hat – „andere handeln mit Coladosen“, sagt der 57-Jährige zum Vergleich. Er findet es schön zu sehen, dass wenn er eine Pflanze gut behandelt, sie auch gut aussieht. Gartenliebhabern gibt er als Tipp mit, sich ruhig zu trauen, eine Pflanze radikal zurückzuschneiden. „Im Sommer geht sie mit dem entsprechenden Dünger ganz schnell wieder auf“, sagt Scherer, der Schädlinge nicht mit chemischen, sondern mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln wie Brennnesseln oder Rapskernöl bekämpft und dazu in seiner Gärtnerei auch Kunden berät. Termin Tag der offenen Gartentür bei Axel Scherer am Sonntag, 3. Juni, ab 11 Uhr in den Lachenäckern 16 in Lingenfeld. Besucher können Grillgut mitbringen und an Grillstationen ihr Mittagessen zubereiten. Salate sollen mitgebracht werden.

Der Lieblingsplatz von Brenda Sue Riser: der Pavillon.
Der Lieblingsplatz von Brenda Sue Riser: der Pavillon.
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