Speyer Für eine gemeinsame Zukunft

Vor den Holzsäulen auf dem neu eingeweihten Partnerschaftsplatz in Kondoros: ein Teil der Hanhofener Reisegruppe. Die zweite Säu
Vor den Holzsäulen auf dem neu eingeweihten Partnerschaftsplatz in Kondoros: ein Teil der Hanhofener Reisegruppe. Die zweite Säule von rechts steht für Hanhofen. Sie ist an dem Wappen zu erkennen.

31 Bürger aus Hanhofen haben am Wochenende das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Kondoros gefeiert. Von der Reise haben die Hanhofener viele Eindrücke mitgebracht.

2016 waren die Hanhofener zum letzten Mal in Kondoros. Seitdem seien viele Plätze in der Gemeinde und der zuvor mit viel Schilf bewachsene Dorfweiher neu angelegt worden, erzählt Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD). Andererseits hätte der Ort in der ungarischen Tiefebene mit Hochwasser und Bevölkerungsschwund zu kämpfen. Die Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums begannen laut Ebli schon sehr früh am Samstagmorgen. Bereits um 8.30 Uhr startete der Festumzug durch die Gemeinde. „Zuvor ist bereits eine Blaskapelle auf einem von Pferden gezogenen Wagen durch das Dorf gefahren, um die Menschen zu wecken“, erzählt sie. Die Hanhofener nahmen am Umzug mit einer mitgebrachten Fahne teil, die von mitgereisten Kindern getragen wurde. „Damit wollte ich Zukunft zum Ausdruck bringen“, erklärt Ebli. Die blaue Fahne mit der Aufschrift „eine starke Partnerschaft für eine gemeinsame europäische Zukunft“ und Wein bekamen die Gastgeber geschenkt. Beeindruckt war Ebli von der „tollen“ Inszenierung beim Festakt in der Kirche. Die Hanhofener hatten bereits auf der Hinfahrt im Bus die Europahymne einstudiert und wurden bei der Feier von einem ungarischen Chor unterstützt, der die deutschen Liedzeilen innerhalb von zwei Tagen gelernt hatte. Bei ihrer Rede beschwor Ebli den Gedanken eines vereinten Europas: „Es ist wichtig, dass wir zusammen an dem gemeinsamen Haus Europa bauen. Dass wir keine Ängste schüren. Denn dazu sind wir für unsere Kinder und deren Zukunft verpflichtet.“ Sie mahnte, dass in Kondoros und in Hanhofen die Menschlichkeit und das Miteinander niemals zu kurz kommen dürften. Zu den Feierlichkeiten gehörte auch die Einweihung eines Partnerschaftsplatzes direkt am Dorfweiher. Dort stehen fünf Holzsäulen. Eine trägt das Wappen von Kondoros, in die anderen wurde das Wappen der jeweiligen Partnergemeinde geschnitzt. Kondoros ist neben Hanhofen noch mit drei weiteren Orten aus der Slowakei und Transsilvanien freundschaftlich verbunden. Einen Grund zum Feiern haben die Hanhofener auch im nächsten Jahr: Dann wird der Freundeskreis Hanhofen Kondoros 20 Jahre alt und die Bürger aus Ungarn kommen zum Gegenbesuch. Für Ebli war es der letzte Besuch als Ortschefin von Hanhofen in Kondoros, weil sie nach 25 Jahren im Amt bei der Wahl 2019 nicht mehr kandidieren wird. „Kondoros werde ich aber weiterhin die Treue halten“, sagt Ebli, die 2020 als Gründungsmitglied des Partnerschaftsvereins mitreisen will.

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