Speyer Facetten moderner Kunst

Kommt im Herbst wieder: Dirk Klose, hier sein „Alpenidyll“.
Kommt im Herbst wieder: Dirk Klose, hier sein »Alpenidyll«.

20 Jahre Galerie Josef Nisters in Speyer: 125 Ausstellungen mit mehr als 90 lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Künstlern sind seit 1999 an drei Speyerer Galerie-Adressen gezeigt worden. Im Haus in der Bahnhofstraße 29 präsentieren die Galeristen zum Jubiläum Rück-, Ein- und Ausblicke zeitgenössischer Kunst.

Rund 30 Künstler sind an der Ausstellung beteiligt, die auf das umfangreiche Spektrum an unterschiedlichen Genres der Galerie hinweist. Zwei gläserne „Hausgeister“ der Herxheimer Glas-Künstlerin Magdalena Maihöfer und Acryl-Malerei wie „Morgenstimmung“ des auf Kreta lebenden Künstlers Georgios Christidis haben nach Angaben Nisters bereits die erste Ausstellung der Galerie 1999 in der Bahnhofstraße 4 bereichert. Zwischen der Retrospektive hängen zeit- und gesellschaftskritische Arbeiten von Dirk Klose, dem Speyerer, der in München lebt. Im zweiten Halbjahr 2019 will der promovierte Kunsthistoriker in einer Einzelausstellung auf weitere Missstände aufmerksam machen, Zäsuren setzen, die Klose geschickt hinter oder zwischen Gold und Silber versteckt. Dieter Marschall, Meisterschüler von Markus Lüpertz, hat das Aufblühen der Natur großformatig und klassisch gerahmt aus Düsseldorf mitgebracht. „Nach dem Winter“ gibt dem Betrachter Hoffnung auf wärmere, heitere Zeiten. Inspiriert von Ausstellern im Pariser Louvre, präsentiert Gert Sachs Fragmente mit plastischer Wirkung von Kopf und Büste in Schwarz und Weiß. Aus Marmorkalk und Tempora ist ein beeindruckender Torso auf Masonit entstanden. Sachs’ Papier-Collagen wirken wie aus Leder. Mit Wachskreide, Buntstiften und Graphit hat der Künstler leichte und lichte Bilder geschaffen. Mit Collagen teilweise aus Japanpapier zieht der Düsseldorfer Künstler Tino Juretzek die Blicke des Betrachters auf seine Arbeiten. Tiefe künstlerische Einblicke gewährt Anne-Marie Sprenger aus Lustadt mit Tusche und Acryl auf Leinwand. In „Hoffnungszeichen“ tauchen Architekturen auf, die sich wie selbstverständlich zum großen Ganzen zusammenfügen. Skulpturen, Acryl- und Glasmalereien sowie Holzschnitte des Speyerer Bildhauers und Grafikers Dieter Zurnieden haben die Galerie in den vergangenen zwei Jahrzehnten oft begleitet. In der neuen Ausstellung zeigt der Künstler eindrucksvolle Arbeiten unterschiedlicher Motive und Techniken. Mit Radierungen und Prägedrucken beteiligt sich Ulrich Wolff, Klaus Fresenius hat mit zwei abstrakten Arbeiten zur Vielfalt der Kunst in der Galerie beigetragen. Abstrahiert setzt sich die Künstlerin Marita Mattheck mit neuen Formen auseinander. Eine kleinformatige Acryl-Arbeit auf Holz erinnert an den vor zwei Jahren verstorbenen Künstler Fritz Eicher, der zu den Weggefährten der Galerie Nisters gehörte. Hinter Plexiglas nimmt die Fotografie „Hafenbecken im Arsenal“ des Kölner Fotografen Ulrich Tilmann den Raum ein. Bewegt in Öl auf Leinwand gemalte Prager Landschaften „Himmelsspiele“ und „Himmelsstürmer“ von Jifi Vincenc Slavicek stehen der klaren Fotografie gegenüber, ergänzt von „Farbräumen“ des Künstlers Hans-Peter Münch oder Regina Reims filigrane Collagen. Otto Heigolds „Brettli“, Scherenschnitte und Stempeldrucke betonen den humoristischen Charakter. Susanne Zuehlke fängt Farben wie „Lichtes Grün“ auf kleinen Holzkisten auf. Die Jubiläumsausstellung der Galerie Nisters zeigt viele Facetten der Bildenden Kunst. Sie fügen sich nahtlos ineinander und lassen Raum und Zeit für Genuss und kritische Betrachtung. Termine Vernissage ist heute um 19 Uhr. Zu sehen bis 6. April Dienstag bis Freitag 13 bis 17 Uhr, Samstag 11 bis 15 Uhr sowie nach Vereinbarung. www.galerie-nisters.de

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