Speyer Es wird wild

Seit 23 Jahren ein Paar, seit 2002 verheiratet: die Bühnenkünstler Evi Niessner und Rainer Leupold.
Seit 23 Jahren ein Paar, seit 2002 verheiratet: die Bühnenkünstler Evi Niessner und Rainer Leupold.

Sex und Quatsch – das passt für die M & G Show Company sehr gut zusammen. Eine ihrer Shows mit dem Titel „Evi & das Tier“ spielen sie beim 25. Festival Kulturbeutel morgen um 20 Uhr in der Heiliggeistkirche Speyer. Evi Niessner und ihr Ehemann Rainer Leupold versprechen einen „wilden Abend“. Antonia Kurz hat mit Evi gesprochen.

Wieso heißt die Show „Evi & das Tier“?

Mein Mann, der in der Show „Mr. Leu“ heißt, ist im Privaten sehr zurückhaltend, wird auf der Bühne aber zum wilden Tier. Er hat wie einen Knopf, den er betätigt, sodass auf der Bühne alles aus ihm herausbricht. Als wir noch in Berlin gelebt haben, hat das Stadtmagazin Tip einmal die Überschrift „Evi & das Tier“ benutzt, die hat uns sehr gefallen. Es wird also wild? Auf jeden Fall. Aber auch sehr lustig und extrem musikalisch. Wenn man ein Fan von Gesang und Stimmen ist, sollte man auf jeden Fall kommen. Wir haben auch einen schrägen Humor, der auch mal frivol ist, aber nicht so derb und unter der Gürtellinie wie in Comedy Shows. Wir möchten einfach Spaß haben. In der Ankündigung steht: „Sex und Quatsch“. Passt das zusammen? Ja, sogar sehr. Das ist unsere Kernkompetenz und das macht niemand so wie wir. Wir nehmen das Show Business aufs Korn, in dem ja alles sexualisiert wird, um es zu verkaufen. Um was geht es inhaltlich? Wir parodieren viel. Es ist doch doof, dass man immer alles so schrecklich ernst nimmt. Das brechen wir auf. Doch die Leute sagen auch, dass wir sie nicht nur durch lustige Emotionen schicken. Sie müssen auch mal ein Tränchen verkneifen. Gibt es eine zusammenhängende Geschichte oder präsentieren „Evi & das Tier“ einzelne Szenen? Es ist eine Cabaret-Show und kein Stück. Wir geben Einblicke in Themen aus unserem Leben und überhöhen diese bühnentechnisch. Gesang, Cabaret, Burlesque … da scheint ja alles drin zu sein? Es gibt nichts Vergleichbares. Von Haus aus sind wir Musiker und Sänger, haben aber auch unser komisches und darstellerisches Talent eingebracht. Mein Mann macht zum Beispiel „Akrobatik“ am Flügel. Wir sehen uns als Kunstfiguren, die aber sehr nahbar sind. Jemand hat uns mal als Comicfiguren bezeichnet, das ist passend. Wie steht es um Instrumente? Da setzen wir vor allem unsere Stimmen ein. Wir präsentieren das volle Repertoire an Stilen und Künstlern – von Tom Waits über Edith Piaf. Wir singen auf Englisch, Spanisch, Französisch, Jazz, Chanson, Rock ’n’ Roll, aber auch eigene Stücke. Sie sind verheiratet. Wie verändert das Ihre Bühnenpräsenz? Wenn wir am morgigen 17. März auf der Bühne stehen, sind wir auf den Tag genau seit 23 Jahren zusammen. Verheiratet sind wir seit 2002. Diese enge Bindung ist nur von Vorteil auf der Bühne, denn wir vertrauen uns blind und können in völliger Symbiose agieren. Sie sind ein Profi. Sind sie noch aufgeregt, bevor es auf die Bühne geht? Das ist sehr unterschiedlich. Wenn jemand im Publikum sitzt, der mir besonders viel bedeutet, bin ich schon nervös. Oder wenn wir eine Show spielen, die länger nicht auf dem Programm stand.

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