Speyer Ein kleiner Wald auf dem Anhänger

Schweißtreibend: Die Nachwuchsfeuerwehrleute wuchten die Bäume auf den Anhänger.
Schweißtreibend: Die Nachwuchsfeuerwehrleute wuchten die Bäume auf den Anhänger.

Werfen, fangen, platzieren. Das Christbaum-Sammeln der Jugendfeuerwehr Hanhofen hat durchaus eine sportliche Komponente. Einen gewissen Ehrgeiz legen die Nachwuchskräfte ebenso an den Tag wie die älteren Vertreter der aktiven Trupps, die tatkräftig mit anpacken. Seit gut acht Jahren sind sie im Ort unterwegs, um das Tannengrün nach dem festlichen Einsatz zur Entsorgung zusammenzutragen.

Mollig warm fühlt sich anders an als an diesem Samstagvormittag. Beeindrucken lassen sich die rund 20 Helfer der Feuerwehr, die in zwei Gruppen durch Hanhofen fahren, davon aber nicht. In Bewegung bleiben lautet das Motto. Die Sache läuft. Rechtzeitig haben die Bürger ihre Bäume, die während der weihnachtlichen Festtage zum Blickfang im Wohnzimmer wurden, zum Abholen draußen bereitgestellt. „Die Leute wissen, dass wir kommen und sind darauf vorbereitet“, sagt Nicklas Kühn. Der 14-Jährige ist unter anderem fürs Geldkassieren zuständig. Darin wechselt er sich mit dem gleichaltrigen Dominik Schrenk ab. Dieser ist schon zum vierten Mal in Folge bei der Aktion dabei und hat immer noch Spaß dabei. Zur Jugendfeuerwehr kam Dominik bei seinem ersten Besuch des Feuerwehrfests in Hanhofen. Jugendwart Jens Niedermeyer hat ihn dort angesprochen. Heute sitzt der im Traktor, der die Rolle zieht. Die ist nach gut einer Stunde Einsatz dicht „bewaldet“. „60 bis 70 Bäume haben wir inzwischen“, schätzt Wehrleiter Stefan Zöller. Auch er packt an, wenn es ums Bäume-Verladen geht. Zöller war es auch, der in die Wege geleitet hat, dass die Jugendfeuerwehr das Christbaum-Sammeln in Hanhofen übernimmt. Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) hatte bei einem Neujahrsempfang beklagt, dass sich kein Verein mehr für diese Aufgabe finden lässt. Der Nachwuchs beklagt sich nicht. „Man ist mit anderen zusammen und kann Geld einsammeln, dass der Jugendfeuerwehr im Nachhinein zugutekommt“, sagt Dominik. Der Erlös werde in Jahresaktivitäten gesteckt, konkretisiert Zöller und nennt als Beispiel ein Zeltlager, das finanziert werden muss. Zwei Euro zahlen die Bürger pro Baum. „Die Durchschnittsgröße liegt bei zwei Metern“, sagt Zöller. Generell ist das Sammelgut jedoch bunt durchmischt, wie der Blick auf den Hänger zeigt. Auf dem haben es die beiden Baumordner André Grün und Paul Fuchs mittlerweile ziemlich schwer. Die ausladenden Bäume sind zu einem Berg aufgetürmt. „Eins, zwei, drei“, ruft Fuchs, holt Schwung aus den Beinen, springt in die Höhe und lässt sich auf das dichte Grün plumpsen. Das jedoch ist resistent gegen derlei Quetschversuche. Im Bauhof werden die Bäume am Ende in einen Container umgeladen, erklärt Zöller, der sich gerade Fichtennadeln von Ärmeln und Brust schüttelt. „Die findet man noch unterm Jahr in der Uniform“, verrät er und grinst. Noch gut zwei Stunden Sammeln liegen vor der Feuerwehr. Der letzte Baum, verrät Zöller, wird bei der Verbandsgemeindebeigeordneten Irmgard Ball geholt. Dort dürfen sich alle aufwärmen, bei Brötchen, Fanta für die Jugend und einem Schnäpschen für die Herren.

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