Speyer Eberhard hofft weiter auf zweite Hortgruppe

Wird es zum neuen Schuljahr doch eine zweite Hortgruppe in Dudenhofen geben? Ortsbürgermeister Peter Eberhard (CDU) hat die Hoffnung jedenfalls noch nicht komplett aufgegeben. In der kommenden Woche will er sich mit Vertretern der Kreisverwaltung treffen.

In der vergangenen Woche hatte der Jugendhilfeausschuss des Rhein-Pfalz-Kreises abgelehnt, dass in Dudenhofen eine zweite Hortgruppe eingerichtet wird, weil es seiner Ansicht nach nicht genug Nachfrage gibt (wir berichteten). Die Ortsgemeinde ist hingegen der Meinung, dass eine zweite Hortgruppe gebraucht wird. Sie hatte sogar schon Mittel für den Bau entsprechender Räume im Haushalt vorgesehen. In der bestehenden Hortgruppe sind 22 Kinder. Eigentlich ist nur Platz für 20, eine Überbelegung um zwei Kinder ist aber genehmigt worden. Die Finanzierung des Horts ist derzeit aufgeteilt auf Land, Kreis, Ortsgemeinde und Eltern. Dass es nicht genug Interesse seitens der Eltern gibt, um eine zweite Gruppe einzurichten, folgert die Kreisverwaltung aus einer Umfrage Ende Januar. Damals waren alle Eltern angeschrieben worden, deren Kinder im Jahr 2018 oder 2019 in die Schule kommen oder die bereits in die erste bis dritte Klasse gehen. Laut Ortsbürgermeister Peter Eberhard wollen die Eltern von 18 Kindern, die den Hort bereits besuchen, das Angebot auch im kommenden Jahr nutzen. Für das neue Schuljahr zusätzlich Interesse angemeldete hätten Eltern von weiteren 14 Kindern. Allerdings habe der Kreis nicht alle 14 bei seiner Rechnung berücksichtigt, sagt Eberhard. So hätten manche Eltern keine konkreten Tage angegeben, an denen ihre Kinder Betreuung benötigen. Andere hätten noch alternative Betreuungsmöglichkeiten, beispielsweise den Besuch der Ganztagsschule, auf das Antwortformular geschrieben. Eberhard findet es nicht nachvollziehbar, die Eltern deshalb aus der Berechnung des Platzbedarfs herauszunehmen. „Die Eltern müssen sich ja nach einer Alternative umschauen“, sagt er. Nach der Berechnung des Kreises blieben laut Eberhard so letztlich nur sechs Kinder unversorgt – zu wenig für eine zweite Hortgruppe. Eberhard rechnet hingegen anders: Er sieht den Bedarf bei den 14 neuen Interessenten als gegeben. Außerdem hätten sich die Eltern von vier weiteren Kindern direkt beim Hort gemeldet, ohne dem Kreis eine Rückmeldung gegeben zu haben. Eberhard geht deshalb davon aus, dass es im neuen Schuljahr in jedem Fall einen Bedarf von über 30 Hortplätzen in Dudenhofen geben wird. Da eine Hortgruppe im Regelfall zwischen 15 und 20 Kinder aufnehmen soll, sei eine zweite Gruppe nötig. Der Ortsbürgermeister will nun bei jenen Eltern, die aus der Berechnung des Kreises gestrichen wurden, und bei jenen, die sich direkt beim Hort gemeldet haben, abklären, wie der tatsächliche Bedarf aussieht. Eberhard kündigt außerdem an, die Eltern bald zu einem Informationsabend zu dem Thema einzuladen. Hoffnung, dass der Kreis seine ablehnende Entscheidung noch revidieren und eine zweite Hortgruppe zulassen könnte, macht auch die Information, die Jürgen Creutzmann, FDP-Fraktionsvorsitzender im Ortsgemeinderat, vom Leiter des Jugendamts eingeholt hat. Dieser habe klargestellt, dass „die Kreisverwaltung nichts gegen die Einrichtung von Hortplätzen habe, wenn der Bedarf nachgewiesen werde“. Creutzmann fordert Eberhard nun auf, für den entsprechenden Nachweis zu sorgen, und appelliert gleichzeitig an die Eltern, gegenüber der Verwaltung verbindliche Zusagen abzugeben, damit die Ortsgemeinde den Nachweis erbringen kann. Dass die Ortsgemeinde eine zweite Hortgruppe selbst bezahlt, ist nach Kenntnisstand von Bürgermeister Eberhard übrigens nicht möglich. Der Kreis müsse trotzdem zustimmen.

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