Speyer Donnerwetter

«Bad Kreuznach.» Der Dreier, den Verbandsligist FC Speyer 09 einfuhr, hing am seidenen Faden. Das lag nicht an der starken Leistung beim 3:1-Sieg bei Eintracht Bad Kreuznach, sondern an einem Gewitter.

Nach 60 Minuten stoppte Schiedsrichter Sebastian Epp. Ein Abbruch lag in der Luft. Nach 15 Minuten Wartezeit bat er trotz weiterer Donnerschläge wieder aufs Feld. Speyer brachte zu Ende, was es erfolgreich begonnen hatte. Acht Minuten nach dem (zweiten) Wiederanpfiff gelang Eric Häußler die 3:1-Entscheidung. Die Partie war gerade zwei Minuten alt, da sprang FC 09-Trainer Ralf Gimmy verärgert von seiner Bank. „Das sind die Momente, in denen es in einem Trainer überkocht“, berichtete er. Er hatte seine Akteure vor exakt dem Spielzug gewarnt, mit dem die Eintracht das 1:0 erzielte. „Meine Spieler haben sich anschließend aber rausgeschafft aus der anfänglichen Schläfrigkeit“, meinte der Coach. Die Speyerer drückten aufs Tempo und legten die seit Wochen eklatanten Abwehrschwächen der Gastgeber offen. Mit Flankenläufen über außen rissen sie die Eintracht-Deckung auf. Zudem waren die Einwürfe von Ugo-Mario Nobile stets gefährlich, und auch in der Luft hatten die Gäste Vorteile. Zweimal waren die Speyerer dann auch mit Köpfchen erfolgreich. Zunächst nutzte Halil Anli die Passivität von Glody Kuba eiskalt aus (23.). Dann war Nobile (39.) die finale Station eines Angriffs vom Reißbrett eines Trainerlehrgangs: langer Ball vom Torwart auf den zentralen Stürmer, der legte raus auf die Außen, scharfe Flanke, Kopfball, Tor. Auch in der zweiten Hälfte dominierte der FC 09, stand stabil, hielt Kreuznach vom Gehäuse weg, weil er die Räume konsequent zustellte, gutes Zweikampfverhalten zeigte, und auf Entlastung drängte. Der spielfreudige Häußler war ein ständiger Unruheherd. Er vernaschte Kuby und traf ins kurze Eck. Die Gäste waren auch danach einem Treffer immer näher als die Eintracht. Gimmy: „Das Ergebnis geht in Ordnung. Unsere Leistung war es auch.“ Sport So spielten sie FC Speyer 09: Koc - Esslinger (90.+5 Blasczyk), Leposhtaku, De Vico, Bundus, Steigleider - Nobile - Häußler, Catovic - Erdem (88. Gass), Anli (84. Steckbauer).

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