Speyer Die Ersten stechen schon

Geschafft: Ein Spargelkopf hat den Sand eines Damms durchbrochen.
Geschafft: Ein Spargelkopf hat den Sand eines Damms durchbrochen.

«DUDENHOFEN/HANHOFEN.» Markus Zürker war der Erste, der in seinem Hofladen in Dudenhofen 2019er-Spargel vom Acker des Landwirts Roni Zürker in den Verkauf nahm. Stichtag ist der 13. März gewesen, 18 Tage früher als im Vorjahr. Auf dem Martinshof in unmittelbarer Nähe ist die Saison später losgegangen. „Wir haben heute das erste Mal gestochen“, berichtet Tim Ballreich Anfang der Woche im Gespräch mit der RHEINPFALZ. 2017 hat er den Betrieb von seinen Großeltern Theo und Traudel Beck übernommen. Recht früh seien die Spargel dran, bestätigt er. „Sie sind langsam gewachsen“, merkt er zur Entwicklung des beliebten Stangengemüses an. Auf gut 50 Hektar wird dieses angebaut. Um die 130 Erntehelfer kommen jährlich in der Spargel- und Erdbeersaison zum Einsatz. Auf dem Martinshof wird generell auf Handarbeit gesetzt. Erntemaschinen gibt es kaum. „Bis jetzt läuft es wie jedes Jahr“, sagt Ballreich zum Thema Anwerben von Saisonarbeitern. Er schränkt aber ein: „So einfach wie früher ist es nicht mehr, Erntehelfer zu finden. Aber daran habe ich mich gewöhnt.“ Große Schwierigkeiten bereitet Ballreich das Thema also nicht. Das ist nicht selbstverständlich, wie aktuelle Bekanntmachungen zeigen. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) hat sogar geäußert, in den kommenden sechs Jahren mit einem Rückgang der Anbauflächen von bis zu 30 Prozent zu rechnen. Als Gründe dafür werden mangelnde Erntehelfer, ein steigender Mindestlohn und Konkurrenz aus dem Ausland angeführt. Frank Schmidt, der in vierter Generation einen Spargelhof in der Alten Kirchstraße von Hanhofen betreibt, weiß um die existenziellen Probleme von Kollegen. „Die Erdbeerbauern können davon ein Lied singen“, merkt er an. Der Landwirt ist froh, dass in seinem Betrieb bisher alles läuft wie in der Vergangenheit. „Bei der Suche nach Erntehelfern hat es keine Probleme gegeben“, versichert Schmidt. Der Spargel auf seinen Feldern darf sich noch etwas entwickeln. „Wir haben noch nicht angefangen mit der Ernte“, erzählt Schmidt und betont: „Vor April werden wir nicht loslegen.“ Anders als manche Kollegen zieht der Landwirt sein Gemüse noch unter Dreifachfolienbedeckung heran. „Es gibt welche, die haben x Tunnel“, sagt er über modernere Alternativen im Spargelanbau. Diese führen zu einer früheren Ernte. Schmidts Spargel brauchen jetzt vor allem eins: „Wärme und keinen Nachtfrost – dann sprießt er.“ Und dann können auch seine Erntehelfer wieder Hand anlegen.

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