Speyer Der Wald als Beweger

Versuchen sich am Baum-Puzzle: (von links) Runa, Erik und Maximilian.
Versuchen sich am Baum-Puzzle: (von links) Runa, Erik und Maximilian.

Bei Sonnenschein und zirka 20 Grad im Schatten der Bäume sind am Samstag mehrere Hundert Besucher zum 25. Walderlebnistag in Hanhofen gekommen. An der gemeinsamen Veranstaltung von Ortsgemeinde und Forstverwaltung haben sich wieder Naturschutzvereine mit vielfältigen Angeboten beteiligt.

Der Weg zum Platz an der Gaspipeline war von rund 50 geparkten Autos gesäumt und auf dem Festgelände standen zur Mittagszeit mindestens ebenso viele Fahrräder. Schon allein aufgrund des Besucherstroms passt das Jahresmotto der Rucksackschule des Forstamts Pfälzer Rheinauen, „Wald bewegt“, auch für den Walderlebnistag. Försterin Beate Werner bot am Stand der Rucksackschule neben einem Bewegungsparcours weitere Spiele an. Zudem erklärte sie die Sprühzeichen, mit denen ihre Kollegen Bäume markieren. Die Hanhofenerin Evi Forler zeigte sich interessiert an den Markierungen auf der Rinde, etwa für Biotop- und Zukunftsbäume, Rückegassen und Gefahrenstellen. „Mein Mann ist selbst Waldbesitzer. Früher gab es im Forst auch Zeichen für Grundstücksgrenzen. Unser Waldstück haben wir an den Waldbauverein Ganerb verpachtet. Er kümmert sich um die fachgerechte Bewirtschaftung“, sagte sie. Der Verein hat derzeit 450 Mitglieder, von denen 220 Wald an ihn verpachten, informierte der stellvertretende Vorsitzende Ernst Hellmann. Am Stand des Waldbauvereins versuchten die zwei- und siebenjährigen Töchter von Petra Bienhaus aus dem badischen Walldorf, Baumscheiben aus zahlreichen Teilen zusammenzusetzen. Sieben Baumarten kommen dabei heraus, sagte Schriftführerin Christel Müller. Für die richtige Zusammensetzung erfuhren Teilnehmer am „Waldquiz“, wie Bienhaus’ Kinder, Buchstaben für den „Lösungssatz“. Als Preise wurden Bücher und Spiele verlost; Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) und Revierförster Jürgen Render gaben die Gewinne aus. „Es gibt viel zu tun und es ist unterhaltsam“, erklärte die Walldorferin Bienhaus ihren Besuch des Walderlebnistags. Am Stand der Vogelfreunde Hanhofen etwa probierten Gäste bei zwölf von Otfried Dolich geschossenen Fotos, die richtige Tierart anzugeben. Für die Teilnahme daran durften sie sich ein Bild aus einer Sammlung aussuchen. „Unser Verein hat eine Postkartenserie mit Tierfotografien im Raum Hanhofen herausgegeben“, sagte Thomas Dolich. Bei den Vogelfreunden bastelte die kleine Maira eine Blätterkrone. Ihre Eltern Marco und Sabrina Germann aus Dudenhofen sind schon zum dritten Mal dabei. Am Stand des Natur- und Vogelschutzvereins Harthausen zeigte Dieter Hoffmann eine Vielzahl an Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Insgesamt 340 Nistkästen betreuen Mitglieder im hiesigen Wald, sagte er. An einem „Xylophon“ – unterschiedlich hoch gefüllten Glasflaschen – spielten Besucher bekannte Melodien. Direkt daneben konnte man einen Frosch mit beweglicher Zunge basteln – so wie Marit, die Tochter von Angela Thomas aus Limburgerhof. Beim Natur- und Vogelschutzverein Dudenhofen gab es für alle Gäste eine Tüte mit Samen heimischer Blühpflanzen gratis. Vorsitzende Christiane Brell sagte, dass sie im eigenen Hof mehr als 100 Töpfe mit Pflanzen stehen habe, die für bestäubende Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge nützlich sind. Besucher säten bei den Dudenhofenern zudem Saatgut für Wildstauden in Töpfchen mit Erde für daheim. Der Verein hat im Ort mehrere öffentliche Flächen mit Blühpflanzen angelegt (wir berichteten).

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