Speyer Dem Aufsteiger gehört das Mitleid

Am Boden: Christopher Ludy jubelt über das 1:0 für den FK Pirmasens.
Am Boden: Christopher Ludy jubelt über das 1:0 für den FK Pirmasens.

«Pirmasens.» Die Kicker des FV Dudenhofen konnten einem gestern Abend nach dem Auftritt beim FK Pirmasens schon leid tun. Denn der Tabellendrittletzte war trotz der 0:4 (0:2)-Niederlage die bessere Mannschaft, versäumte es aber vor der Pause, in Führung zu gehen.

So geriet die Auswahl von Trainer Christian Schultz nach einem Doppelschlag in der 28. und 30. Minute früh auf die bittere Verliererstraße. „Das glaubt ja niemand, dass wir trotz der hohen Niederlage ein gutes Spiel gemacht haben. Es ist traurig und bitter“, sagte Schultz, der noch lange nach dem Abpfiff auf dem Kunstrasen im Sportpark Husterhöhe stand, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Der abstiegsbedrohte Aufsteiger begann gegen den fahrigen Tabellenzweiten, der nach der 0:2-Heimniederlage vom Wochenende noch hoch nervös wirkte, bärenstark. Oder wie es FKP-Trainer Peter Tretter formulierte: „Die ersten 20 Minuten sind wir nur hinterhergelaufen.“ Mit zwei hochstehenden Vierer-Ketten erstickten die Dudenhofener die Pirmasenser Angriffe im Keim, um bei Ballbesitz schnell umzuschalten. Was dabei fehlte, war allerdings die Konsequenz und Übersicht beim letzten Pass. Viermal brannte es dennoch lichterloh im Pirmasenser Strafraum. Schon in Minute sechs besaß Michael Bittner die Chance zur Führung. Doch sein nicht perfekter Schuss nach Flanke von Christopher Koch verpuffte. Julian Scharfenberger nahm in der 14. Minute, nach Fehler des FKP-Innenverteidigers Yannick Griess, die Kugel aus spitzem Winkel volley, fand aber in Torwart Daniel Kläs seinen Meister (14.). Kurz darauf verlor wiederum Scharfenberger in aussichtsreicher Position den Ball. Sonst wäre er frei durch gewesen. Und noch mal Bittner, diesmal nach Flanke Scharfenberger, versemmelte (21.). Zehn Minuten später allerdings lagen die Gäste 0:2 zurück. In der 28. Minute nutzte Felix Bürger auf der linken Seite einen Ballverlust, flankte nach innen. Dort entwischte Jan-Luca Rebmann der Abwehr und traf zum 1:0. Zwei Zeigerumdrehungen später holte Schlussmann Marcel Johann den Ball erneut aus dem Netz. Diesmal servierte Christopher Ludy von links rein, und der aufgerückte Außenverteidiger Christian Schubert markierte die 2:0-Führung. Es folgte die beste Phase der Pirmasenser, die aber im Abschluss schluderten. Auf die Palme brachte Coach Schultz das 3:0 unmittelbar nach Wiederanpfiff. Nach einem FVD-Freistoß bediente sich FKP-Spielmacher Christian Grimm, wie Schultz anmerkte, seiner Hände, um den Ball auf den richtigen Fuß zu bekommen. Den daraus resultierenden Konter über Bürger und Salif Cisse schloss der eingewechselte Mauro Martín mustergültig ab. „Wenn der Schiedsrichter pfeift, dürfen wir uns nicht beschweren“, sprach Bürger immerhin von einer Fifty-Fifty-Entscheidung. Damit stand der Sieger fest, auch wenn Dudenhofen nichts unversucht ließ, den Ehrentreffer zu erzielen. Hätte Torwart Kläs bei Bittners Flankenschuss (74.) nicht aufgepasst, wäre der auch gelungen. So aber fingen sich die nie aufgebenden Gäste gar noch das 0:4 (86.) ein. Der ansonsten wenig beschäftigte FVD-Keeper Johann gewann zwar am Strafraum das Laufduell gegen Dennis Krob. Doch der vermeintliche Befreiungsschlag landete bei David Becker, und der Pirmasenser Sechser bekam genügend Zeit, sich die Kugel zurechtzulegen und aus gut 40 Metern herrlich im Kasten unterzubringen.

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