Speyer Chancen, Herausforderungen und Risiken

Mit der kommenden Ausstellung „Die Summe meiner Daten“ leistet der Kunstverein Speyer im 50. Jubiläumsjahr einen Beitrag zur Zukunftsinitiative und Digitalstrategie des Landes Rheinland-Pfalz: Die Ausstellung mit Werken des hier aufgewachsenen Künstlers Elias Wessel soll Chancen, Herausforderungen und Risiken der Digitalisierung auf neuem Weg angehen – und so eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema fördern.

Eine Auswahl aus „Die Summe meiner Daten“ ist im November 2017 im deutschen Generalkonsulat in New York einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt worden; wegen des großen Interesses haben die Veranstalter ein Künstlergespräch im Deutschen Haus organisiert. In Deutschland sind bisher neun kleinformatige Motive aus „Die Summe meiner Daten“ gezeigt worden – im NRW-Forum in Düsseldorf in einer Gruppenausstellung zusammen mit Werken von Künstlern wie Andreas Gursky, Thomas Ruff, Axel Hütte, Thomas Demand und Thomas Struth. Nun plant der Kunstverein Speyer, weltweit erstmals elf Groß- und elf Kleinformate aus „Die Summe meiner Daten“ zu präsentieren. Obwohl Elias Wessel seit über zehn Jahren hauptsächlich in New York arbeitet und an wichtigen Ausstellungen beteiligt ist, nimmt er immer mal wieder an Projekten in Speyer teil. Beispielsweise hat der Kunstverein seine Werke im „Kultursommer Rheinland-Pfalz 2015“ präsentiert – als Teil der Gruppenausstellung „Freistil“. Diesmal – zum Abschluss des Jubiläumsjahres – lädt der Kunstverein zu einer, wie es vorab heißt, „umfangreichen und dem Anlass entsprechend ambitionierten Einzelausstellung“ ein. Die Ausstellung ist dem Kunstverein nicht nur aufgrund des Speyer-Bezugs und der Entwicklung des Künstlers ein besonderes Anliegen – sondern auch aufgrund der im Untertitel genannten Digitalisierung: „Rheinland-Pfalz treibt die Digitalisierung voran und ist mit vielen Projekten ein Vorbild im Bund; viele wichtige Themen wie digitale Bildung, Digitalisierung im ländlichen Raum und freies W-Lan werden nun auch in der Bundesregierung vorangebracht“, hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einer Sitzung des Landesrates für digitale Entwicklung und Kultur gesagt. „Wir werden die Digitalisierung weiter gestalten – in Rheinland-Pfalz und im Bund.“ Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken hat Malu Dreyer die „Strategie für das digitale Leben“ der Landesregierung vorgestellt: „Die Digitalisierung eröffnet uns neue Möglichkeiten zur Gestaltung unseres Alltags, zum Arbeiten, Wirtschaften, Kommunizieren und für die Umwelt; wir wollen, dass aus technischer Innovation sozialer und gesellschaftlicher Fortschritt entsteht, damit Rheinland-Pfalz so lebenswert bleibt.“ Aufgabe der Landesregierung sei es auch, Rahmenbedingungen und Spielregeln zu schaffen, damit die Technik dem Menschen diene – niemals anders herum, so die Ministerpräsidentin. „Wir wollen eine menschliche Digitalisierung und keine durchdigitalisierten Menschen.“ Vor diesem Hintergrund ist die Präsentation einer künstlerischen Position nicht das alleinige Ziel der Macher: „Wir sehen unsere Aufgabe in der Aufklärung über Chancen, Herausforderungen und Risiken der Digitalisierung.“ Dementsprechend werde mit Schulen in Rheinland-Pfalz kooperiert; die Thematik werde in den Unterricht eingebunden; Führungen von Schulklassen und Vorträge, die der Künstler während der gesamten Ausstellungsdauer übernehme, würden organisiert, so die Macher. „Wir bemühen uns, insbesondere einem jungen Publikum zu vergegenwärtigen, was der Umgang mit digitalen Medien im Detail bedeutet – und dass neben den Möglichkeiten auch eine reflektierte Auseinandersetzung notwendig ist.“ Die Stichworte dafür liefert der Untertitel – Überwachung und Identität.

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