Speyer Brückenbauer gesucht

Sollen Hilfe beim Bürgerdialog erhalten (von links): AfA-Leiter Steffen Renner und ADD-Chef Thomas Linnertz mit Sicherheitskräft
Sollen Hilfe beim Bürgerdialog erhalten (von links): AfA-Leiter Steffen Renner und ADD-Chef Thomas Linnertz mit Sicherheitskräften.

Der neue „AfA-Beirat“, der die Arbeit der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) begleiten und der Bevölkerung vermitteln soll, hat am Mittwochnachmittag in seiner ersten Sitzung vier Ziele vereinbart. Unter anderem soll es einen „Brückenbauer“ geben.

Der „Brückenbauer“ soll eine Person sein, die die Abläufe in der AfA kennt und sie der Öffentlichkeit erklären kann, so auf Anfrage Eveline Dziendziol, Sprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) des Landes, das die AfA betreibt. Hintergrund des neuen Vermittler-Jobs ist, dass es Kritik am AfA-Ausbau von momentan 600 auf 1125 Plätze bis kommendes Jahr gibt (wir berichteten). Ein Thema ist etwa der Müll im Umfeld der als AfA genutzten früheren Kaserne in Speyer-Nord. Erstes Ziel des Beirats sei, bis zu der nächsten Sitzung im August einen Aufgabenkatalog für den Brückenbauer zu erarbeiten. Ob dann ein Ehrenamtlicher oder einer der knapp 20 ADD-Hauptamtlichen in der AfA den Job übernimmt, stehe noch nicht fest. Der Brückenbauer steht als Person für das, was auch mit dem Beirat erreicht werden soll: „Wir wollen den Bürgerdialog verbessern“, wird Daniel Asche, Abteilungsleiter im Integrationsministerium, in einer Mitteilung der ADD zitiert. Die erste Sitzung fand nichtöffentlich statt; das werde in Zukunft wohl anders sein, sagt Dziendziol. Dem Beirat gehörten rund 20 Personen an, die sie namentlich noch nicht benennen könne. Ziel der Einladungen war – wie am 7. Mai berichtet –, alle wichtigen gesellschaftlichen Akteure, die mit der AfA oder mit der Flüchtlingsarbeit vor Ort zu tun haben, einzubeziehen. Vertreten seien zum Beispiel Wohlfahrtsverbände, der städtische Beirat für Migration und Integration, der Arbeitskreis Asyl, Vertreter der Kirchen sowie die Diakonissen. Vorsitzende gebe es dabei nicht; ADD-Leute organisierten die Sitzungen, die vierteljährlich geplant seien. Drei weitere Ziele sind laut ADD neben dem Brückenbauer in der ersten Sitzung vereinbart worden: •Es wird eine gedruckte Information vorbereitet, die die Funktions- und Arbeitsweise der AfA erklärt. Darin soll es etwa um die Gesundheitsvorsorge und Registrierung, aber auch um persönliche Erfahrungen von Flüchtlingen gehen. •Die Angebote für eine sinnvolle Tagesgestaltung der meist mehrere Monate ohne Arbeitserlaubnis in der AfA lebenden Asylbegehrenden sollen ausgebaut werden. Es soll um Ehrenamtliche geworben werden, die sportliche, künstlerische, handwerkliche oder musikalische Angebote machen. „Es gibt schon Angebote, aber es sind noch mehr erwünscht“, berichtet Dziendziol. Interessierte könnten sich per Mail melden unter ehrenamt.afa-Speyer@add.rlp.de. •Mitarbeitern sollen für eine bessere Planung Statistiken zur soziodemografischen Zusammensetzung der AfA-Bewohnerschaft zur Verfügung gestellt werden. Wie berichtet, hatte es zuletzt auch Treffen mit Kommunalpolitikern in der AfA gegeben. Der Stadtvorstand werde im Juni wieder eingeladen, im Frühherbst seien dann die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen an der Reihe. Eine Bürgerversammlung wie im Februar sei aktuell nicht konkret geplant, aber nicht ausgeschlossen, so Dziendziol.

x