Speyer Bauen am „Haus der Familie“

Der Weg zur Beratung und Hilfe führt durch diese Tür: Eingang des Kandeler „Haus der Familie“.
Der Weg zur Beratung und Hilfe führt durch diese Tür: Eingang des Kandeler »Haus der Familie«.

«Germersheim». Anfang 2017 hat die Germersheimer Kreisverwaltung das neue Konzept „Häuser der Familie“ vorgestellt. In diesen sollen die Angebote für verschiedene Lebenslagen in den einzelnen Städten und Verbandsgemeinden gebündelt und räumlich zusammengeführt werden. Zwei Hauptakteure des Projekts werden 2018 fehlen: Sozialdezernent Dietmar Seefeldt (CDU) ist inzwischen Landrat im Landkreis Südliche Weinstraße. Jugendamtschefin Sabine Heyn wechselte zum 1. Januar in eine Führungsposition im Caritas-Zentrum Speyer. Bei den „Häusern der Familie“ soll es aber planmäßig weitergehen, betonte Heyn vor ihrem Weggang im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Das Jugendamt ist mit allen Verbandsgemeinden im Gespräch“, sagte Heyn. Dabei sei man an manchen Standorten schon weiter als an anderen. Die „Familien-Häuser“ sollen jeweils der Kommune gehören. In der Stadt Germersheim gebe es ein großes Interesse am Projekt, allerdings fehlen hier noch die Räume. „Das wird 2019, bis wir starten können“, sagt Heyn. Für den Germersheimer Bürgermeister Marcus Schaile (CDU) genießt dieses Projekt hohen Stellenwert. Er nennt es „Sozialpolitik im Quartier“ und hat in seinem Ausblick auf das Jahr 2018 angekündigt, an vier oder fünf Stellen im Stadtgebiet solche Häuser einzurichten. In Hagenbach soll vielleicht der Standort des Familienbüros in der ehemaligen Hauptschule genutzt werden. Rülzheim sei am Start, in Wörth gebe es ja schon das Mehrgenerationenhaus. Auch Lingenfeld und Kandel seien „gut aufgestellt.“ Grundlage sind die Familienbüros, die vom Jugendamt 2012 kreisweit eingerichtet wurden. Diese boten zunächst niederschwellige Unterstützung für Familien an, 2016 kam noch die Integration dazu. Nun soll die Zielgruppe erweitert werden. In einem Arbeitspapier ist von „Familien, Kindern, Jugendlichen, Senioren, Frauen, Männern, Allerziehenden, Familien in Armut, ’erschöpften’ Familien, Menschen mit Demenz“ und so weiter die Rede. Ein Haus für alle Lebenslagen also, in dem jeder seinen Ansprechpartner finden soll. In einem nächsten Schritt sollen alle „relevanten Akteure“ eingebunden werden. Das sind die Verwaltungen und Hilfseinrichtungen ebenso wie Kirchengemeinden und Gewerbe, aber auch engagierte Einzelpersonen. Bei einer Bestandsaufnahme soll erfasst werden, was es schon alles gibt, zum Beispiel wie Bürgervereine oder Seniorenbeauftragte. „Wir wollen keine bestehenden Strukturen plattwalzen“, betont Heyn. Verschiedene Ideen wurden schon gesammelt: Eine Beratungsstelle in Form eines Sozialcafés oder regelmäßige Sprechstunden von sozialen Diensten. Die Rentensprechstunde sollte ebenso in diese Räume verlagert werden wie eine Verein-Vernetzungsstelle. Nachbarschaftshilfe soll aktiviert und eine Tauschbörse für Dienstleistungen etabliert werden. Mit dem ism (Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz), „Netzwerk Familie stärken“, gab es schon Workshops, 2018 stehen drei weitere Termine an. Dann soll ein Rahmenkonzept erarbeitet werden. 2019 soll es „konkret vor Ort“ weiter gehen.

x