Speyer Auf Genießerkurs

Aufmerksam: Bettina Wiebe und Tönnies Kohrs mit Rosé.
Aufmerksam: Bettina Wiebe und Tönnies Kohrs mit Rosé.
Zwei Nordlichter in der Pfalz

Wein-am-Dom-Sonntag, mittags, 13.30 Uhr, Kulturhof Flachsgasse: Wein- und Kulturbotschafterin Silvia Kugel (Landau) sammelt eine kleine Runde Wein-Wissbegieriger um sich. Start zur Führung „Rosé“, Motto „Sechs aus 112“. Denn 112 rosa-, lachsfarbene Gewächse waren unter den 1000 ausgestellten Weinen auf der zweitägigen Messe. Sechs davon sollten unter fachkundiger Leitung probiert und besprochen werden. Ein Crash-Kurs für den knappen Überblick über ein süffiges, schmackhaftes, reich bestandenes Terrain. (Wissens-)durstig mit dabei sind Bettina Wiebe und ihr Mann Tönnies Kohrs – zwei Nordlichter aus Buxtehude. Genussmenschen durch und durch. Esser, Köche, Weinliebhaber. Beide befinden sich nach eigenen Angaben in einem Zustand, in den der Pfälzer (Gnade des Geburtsortes) mit dem ersten Schluck Muttermilch versetzt wird: „Schockverliebt in die Pfalz“. Wiebe und Kohrs ist genau das bei ihrem ersten Trip ins größte Weinanbaugebiet Deutschlands passiert, im November 2018. Auf Einladung der Pfalzwein-Werbung haben sie die Region von Nord nach Süd erfahren, er-trunken und in vielen Facetten er-lebt. Das Ergebnis: siehe oben. Jetzt die Messe „Wein am Dom“: zweiter Pfalzbesuch, zweiter Schock. Lebensart, Landschaft, Leute. Für das Ehepaar: ein Erlebnis. Dabei kommen die beiden in der ganzen Welt herum und haben viel gesehen. Er: „Traumschiff“-Kapitän auf der Aida. Sie: viele Jahre Pressesprecherin einer großen Reederei, inzwischen Bloggerin und Reisejournalistin. Seit Sonntag sind beide auch noch Botschafter der Pfalz – aus vollem Herzen und mit allem, was dazugehört. Aus persönlicher Überzeugung, Erfahrung und Begeisterung. Bei ihnen zu Hause gibt es, so steht es auf Bettina Wiebes Homepage, jeden Abend Captain’s Dinner. „Wer jetzt livrierte Stewards mit Eisbomben und Wunderkerzen durch meine Küche ziehen sieht, liegt falsch, obwohl mein Mann Kapitän auf einem Kreuzfahrtschiff ist“, meint die Bloggerin. „Zu Hause mögen wir es etwas weniger mondän, aber nicht weniger schmackhaft. Wir lieben gutes Essen, gute Restaurants und Hotels, gute Weine.“ Und wo finden sie das alles? In der Pfalz. Was den beiden auf ihren Touren alles schon ins Netz gegangen, auf dem Teller und im Glas gelandet ist, findet sich online unter www.captains-dinner.blog. Ein Besuch lohnt sich. Grüner Willkommengruß für Parksünder Vorsicht Satire! – So hieß es Dienstagmorgen für Bündnis 90/Die Grünen auf dem Normand-Gelände. Unter dem Motto „Weg mit dem Spielplatz. Parken muss doch wohl noch möglich sein!“ haben Grüne-Aktivisten die ankommenden Parkplatz-Suchenden freundlich begrüßt. Schnell wurde aber einigen klar, dass sie da nicht ganz ernst genommen wurden. Die vor der Reithalle parkenden „Autofahrer*innen“ schienen sich beim wilden unautorisierten Parken geradezu „ertappt“ zu fühlen. Manche fuhren gleich wieder weg, als sie die vier „Aktivist*innen“ in Gelbwesten vor Ort antrafen. (Hier darf der Gender-Stern mal stehen bleiben, die Redaktion) Im Gespräch wurde deutlich, dass morgens vorwiegend Schüler der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen ihr Auto dort abstellen. Sie berichteten von ihrer Not, vor Unterrichtsbeginn irgendwo legal einen Parkplatz zu finden, und sehen im ÖPNV keine realistische Alternative zum Auto. Die Aktion wurde von Anwohnern unterstützt. Alle sind sich einig, dass die Belastung durch parkende Autos auf dem Normand-Gelände in kurzer Zeit stark zugenommen habe und es längerfristig so nicht weitergehen könne. Die Grünen sehen Stadtverwaltung – die die Fläche absperren will –, aber auch Arbeitgeber und Ausbildungseinrichtungen wie die Diakonissen in der Verantwortung, Lösungen zu erarbeiten. Die Zukunft könne nicht darin liegen, nur immer weitere Parkhäuser zu bauen. Die Stadt, das Café und der Kuchen 15 ehemalige Grundschüler des Geburtsjahrgangs 1954 aus Neufra an der Donau wollten sich zu ihrem Klassentreffen etwas Besonderes gönnen. Rosemarie Holderried lebt seit vielen Jahren in Gönnheim bei Wachenheim. Gemeinsam mit ihrer Freundin Luitgard Mischke hatte sie die Idee, ein Treffen in der Pfalz zu veranstalten. Schnell seien sie auf Speyer gekommen wegen seiner Sehenswürdigkeiten sowie den vielen Lokale und Eisdielen, sagte Holderried. „Im Vergleich zu Speyer ist Neufra sehr klein, hat nur rund 1000 Einwohner. In der dortigen Grundschule waren damals drei Klassen in einem Zimmer“, erinnert sie sich. Die Gruppe kam mit dem Zug. Quartier bezog sie vom 12. bis 14. April im Domhof-Hotel. Im Café Schlosser soll es besonders guten Kuchen geben, hatten die Besucherinnen gehört. Im Café erfuhren sie, dass es seit 1954 besteht. „Das hat sich gut gehalten, genau wie wir“, meinte Holderried mit Augenzwinkern nach dem Besuch dort. Das Gericht zur Karwoche Das ist das Schicksal leersteheder Immobilen: Sie mutieren zu Litfaßsäulen. Das Gebäude des ehemaligen Gesundheitsamtes – nach wie vor im Besitz des Landes – bleibt davon nicht verschont. Es hat eine Vergangenheit als Hotel, Weinstube, Asylquartier und städtischer Büroraum. Es firmierte in Mehrfach-Funktion als „Tor zur Pfalz“. Der Name im Schaukasten und die Bierwerbung sind Reste. Aktuell bietet die „Speisekarte“ nur Johannespassion. Passend zur Karwoche und ein Symbol: Das ganze Haus ist eine Leidensgeschichte.

Grüne Ansprache: Parkplatz-Aktion im Normand-Areal.
Grüne Ansprache: Parkplatz-Aktion im Normand-Areal.
Erfreuliche Parallelen festgestellt: Besucher aus Neufra an der Donau vor dem Café Schlosser.
Erfreuliche Parallelen festgestellt: Besucher aus Neufra an der Donau vor dem Café Schlosser.
Speyerer Karwoche: Aushang am „Tor zur Pfalz“.
Speyerer Karwoche: Aushang am »Tor zur Pfalz«.
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