Speyer Auf ein Neues in drei Wochen

Wie vor fünf Jahren muss Amtsinhaber Bernd Zimmermann (CDU) in die Stichwahl um das Amt des Otterstadter Ortsbürgermeisters. Wieder geht es gegen eine Sozialdemokratin: Bianca Staßen hat damit die Chance gewahrt, Zimmermann abzulösen.

Zimmermann, der eine dritte Amtszeit anstrebt, hat 47,5 Prozent der Wählerstimmen (entspricht 897 Stimmen) bekommen. Staßen kam auf 32,7 Prozent (618). Für die dritte Kandidatin, Birgid Daum von der Bürger Initiative Otterstadt (BIO), stimmten 19,8 Prozent (375) der Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,5 Prozent. Der Amtsinhaber nahm die Nachricht, dass er sich in drei Wochen noch einmal dem Wähler stellen muss, recht gelassen auf: „Erwartungsgemäß“ gebe es eine Stichwahl. Eine Entscheidung im ersten Wahlgang wäre ein Novum gewesen. Er habe genau das gleiche Ergebnis wie 2009 und ein leicht besseres als 2014 erreicht. Damals kam Zimmermann auf 44,2 Prozent der Wählerstimmen und musste in die Stichwahl gegen SPD-Frau Birgit Reichert. Auf die Frage, ob Freude oder Enttäuschung überwiege, sagt Zimmermann: „Es überwiegt der Gedanke an die Arbeit, die vor uns liegt.“ Es gelte nun, weiter an den Bürgern dranzubleiben und diese zu ermutigen, zur Stichwahl zu gehen, sagt der 50-Jährige. „Soweit zufrieden“ war Bianca Staßen mit ihrem Ergebnis. „Natürlich könnte es immer mehr sein“, sagte sie. „Aber dafür, dass ich zum ersten Mal und gegen den Amtsinhaber angetreten bin, war es nicht schlecht.“ Die 42-Jährige erkennt in dem Stimmenanteil, den sie und auch Birgid Daum bekommen haben, „schon Tendenzen für einen Wechsel“. Sie hoffe, dass die Bürger erkennen, dass sie es ernst meine mit ihren Zielen. Die Atmosphäre während der Auszählung beschreibt sie als aufregend und gleichzeitig entspannt. „Wir kennen uns schließlich schon lange“, sagte sie. Die dritte im Bunde, Birgid Daum von BIO, sieht es auch als ihr Verdienst an, dass Bernd Zimmermann nun in eine Stichwahl muss: „Ich konnte seine absolute Mehrheit verhindern. Das sehe ich als Erfolg.“ Dass Bianca Staßen in die Stichwahl einziehe habe sie sehr gefreut. „Nach 1000 Jahren ist es an der Zeit, dass eine Frau in Otterstadt die Geschicke in die Hand nimmt“, sagte sie. Daher empfehle sie ihren Wählern, denen sie danke, bei der Stichwahl für die Sozialdemokratin zu stimmen.