Speyer Am Rande: Saarländer bleibt Saarländer

Einige werden Erich Honecker, den langjährigen Staatsratsvorsitzenden der ehemaligen DDR, schon nicht mehr kennen. Der Speyerer Ehrenbürger Bernhard Vogel hat indes lebhafte Erinnerungen an den Politiker: „Er war ein typischer Funktionär und Parteisekretär, der gebetsmühlenartig das sagte, was er sagen musste.“ So beschrieb er ihn am Mittwochabend im Festsaal des Diakonissen-Mutterhauses. „Erst hinterher im nicht-öffentlichen Teil hat sich gezeigt, dass er immer der Saarländer geblieben ist“, sagte er über den Mann aus Wiebelskirchen. „Er war ja gottseidank kein Pfälzer.“ Anlass bot die Präsentation Vogels als „Außenpolitiker“ und seiner Arbeit für die Ost-West-Annäherung. Dreimal habe er dazu Honecker getroffen. Vogel habe darum nie öffentlich Aufhebens gemacht. Er sei auch weniger bekannt dafür geworden, aber „er war ungemein erfolgreich dabei“, sagte der Historiker Christopher Beckmann. Er hat ein Buch zu dieser Facette Vogels veröffentlicht. Das hat er zusammen mit Vogel und dem Publizisten Michael Rutz am Mittwoch mit der Buchhandlung Osiander und der Adenauer-Stiftung vorgestellt. Der Zeitzeuge Vogel hat daraus eine informativ-amüsante, gleichzeitig eindringliche Lehrstunde in Zeitgeschichte gemacht. Sie gipfelte im leidenschaftlichen Appell für Europa: „Es ist für uns Deutschen ein anderes Wort für Frieden.“ Zum Nachlesen Bernhard Vogel, Christopher Beckmann: Klares Ziel und langer Atem, 2017

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