Homburg Wenn der Teddy Luftballons verschluckt hat

Elias (3, links) und Malte (7) dürfen einen Teddy operieren. Sie brachten ihre Kuscheltiere in die „Teddyklinik“ im Homburger Sa
Elias (3, links) und Malte (7) dürfen einen Teddy operieren. Sie brachten ihre Kuscheltiere in die »Teddyklinik« im Homburger Saalbau.

Was macht man, wenn der eigene Teddybär aus Versehen Luftballons verschluckt hat? Man bringt ihn zur Teddyklinik in den Homburger Saalbau. Dort durften 1200 Kinder ihren Kuscheltieren Spritzen geben und sogar beim Operieren helfen. Am 24. und 25. Juni hatte die Teddyklinik geöffnet. Bei der Aktion im Zusammenhang mit der Langen Nacht der Wissenschaften des Homburger Uniklinikums „untersuchten“ Medizinstudenten die Stofftiere auf Krankheiten, die sich die Kinder zuvor daheim hatten ausdenken sollen. „Die Standardkrankheiten sind eigentlich Bauchweh und gebrochene Knochen. Aber in diesem Jahr waren auch ein paar Patienten mit Corona da“, war beim Team der Teddyklinik zu hören.

Unter anderem waren Malte Schäfer (7) und sein dreijähriger Bruder Elias aus St. Ingbert am Freitagnachmittag mit ihrer Mutter und ihren Stofftieren – Pikachu und der Biene Maja – da. Sie warteten etwa 45 Minuten, bis die Patienten aufgerufen wurden. Malte erzählte, sein Pikachu habe „eine Gehirnerschütterung, einen gebrochenen Fuß und seinen Schwanz gebrochen“. Elias’ Biene Maja dagegen litt an „Bauchweh und auch manchmal Kopfweh“.

Pikachus Grippeinfektion

Die Kinder ließen ihre Kuscheltiere an acht Stationen untersuchen. Die beiden Brüder begannen ihren Rundgang an der Sehschule, an der angehende Augenärzte Sehtests mit den kranken Kuscheltieren vornahmen. Elias’ Biene Maja wurde verarztet und bekam ein Augenpflaster. Eine weitere Station war der Zahnarzt, bei dem die kleinen Besucher die Zähne eines Drachen putzten. Bei den Teddy-Ärzten ließen die Kinder ihre Stofftiere behandeln und impfen. Dabei wurde Maltes Pikachu ein Verband um den Schwanz und das Bein gelegt – das war ja gebrochen. Maltes Höhepunkt war eindeutig die Labor-Station. Seinem Pikachu wurde Blut abgezapft, das dann analysiert wurde. So konnte „festgestellt“ werden, dass Pikachu sich eine Grippeinfektion eingefangen hatte.

„Das macht man ja gar nicht“

„Das war einfach am spannendsten“ meinte der Siebenjährige. Seinem Bruder Elias gefiel hingegen die Teddy-OP-Show am besten. Die Medizinstudenten simulierten hier eine richtige Operation eines Teddybären mit Bauchweh. Die Kinder durften assistieren: Sie gaben ihrem Bären Spritzen, und durften ihm sogar den Bauch aufschneiden und die Organe untersuchen. „Der Teddy hat Luftballons gegessen, das macht man ja gar nicht, und das tut dann weh“, berichtet Elias nach der geglückten Operation wissend.

Wer sein Stofftier allen Untersuchungen unterzogen hatte, ging zum Schluss zur Apotheke, um sich dort eine Tapferkeitsurkunde und ein Apothekentütchen abzuholen.

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