St. Wendel Saarländischer Astronaut auf Weltaltmission

Matthias Maurer blickt aus dem All auf seine Saarländische Heimat. Die Menschen am Boden will er mit seiner Mission animieren, i
Matthias Maurer blickt aus dem All auf seine Saarländische Heimat. Die Menschen am Boden will er mit seiner Mission animieren, im Großen zu denken und gemeinsam zu handeln.

Am 11. November startete Astronaut Matthias Maurer aus St. Wendel ins All zur internationalen Raumstation. Mission: „Cosmic Kiss“. Für Maurer ein Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Ländern und Kulturen − vor allem hinsichtlich des Russland-Ukraine-Krieges.

Der saarländische Astronaut Matthias Maurer hat die Internationale Raumstation (ISS) als bedeutendes Projekt der Zusammenarbeit zwischen Ländern und Kulturen gewürdigt. „Besonders in diesen Zeiten ist es wichtig, dem Beispiel der ISS zu folgen. Wir sind an Bord eine internationale Gemeinschaft, und gemeinsam zeigen wir seit 21 Jahren, dass wir mit friedlicher Kooperation viel erreichen können“, sagt Maurer. Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde würden die Raumfahrer „Brücken bauen über Sprachkulturen, über Ländergrenzen hinweg und aktiv miteinander kooperieren, um dem Menschheitstraum ein Stück näher zu kommen“, betonte der Saarländer.

Seit 2018 ausgebildeter Astronaut

Maurer wurde 1970 in St. Wendel geboren. Dort absolvierte er auch sein Abitur und studierte daraufhin an der Universität des Saarlandes, sowie in Leeds (Großbritannien), Nancy (Frankreich) und Barcelona (Spanien). 2008 bewarb sich Maurer in der letzten Runde des ESA-Astronautenprogrammes. ESA, das ist die Abkürzung für die Europäische Raumfahrt-Agentur (englisch: European Space Agency). Er schaffte es unter die besten zehn Bewerber. Seit 2012 ist Maurer verantwortlich für die Vorbereitung von Raumflügen mit neuen Partnern. Zudem hilft er der ESA dabei, ihr Wissen in Sachen Weltall-Erkundungen über die ISS hinaus zu erweitern. 2018 schloss Maurer seine Astronauten-Grundausbildung ab. In den beiden vorherigen Jahren absolvierte er umfassende Trainingseinheiten. So verbrachte er 16 Tage unter Wasser, um Geräte und Experimente für die ISS zu testen und Werkzeug für zukünftige Marsmissionen zu prüfen. Ebenso nahm der Saarländer an einem Überlebenstraining auf See vor der Küste Chinas teil.

Der zwölfte deutsche ESA-Astronaut im All

Die seit Dezember 2020 laufende Mission zur ISS trägt den Namen „Cosmic Kiss“. Täglich suche die Besatzung Antworten auf Fragen, die die Menschheit seit Jahrtausenden beschäftigen. „Was gibt es da draußen im All? Wie ist die Erde entstanden? Wie kam das Leben auf die Erde? Und gibt es vielleicht sogar noch irgendwo da draußen auch intelligentes Leben?“

Maurer wolle von seiner Mission in der Schwerelosigkeit aus Menschen animieren, im Großen zu denken und gemeinsam zu handeln. „Denn nur gemeinsam können wir viele Probleme unseres Planeten lösen.“ Der Start zur ISS erfolgte am 11. November mit drei Nasa-Kollegen. Auf der ISS soll Maurer bis Ende April bleiben. Der Astronaut der Europäischen Raumfahrtagentur Esa ist der zwölfte Deutsche im Weltall. Wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine gibt es erhebliche Spannungen zwischen Moskau und den westlichen Raumfahrtnationen. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte zuletzt die Zukunft der Station nach Auslaufen des Vertrags 2024 offengelassen. Die Nasa strebt dagegen eine Laufzeit bis 2030 an.

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