Blieskastel Mit Uhu Anton auf dem Gartenmarkt

„Seit es diesen Markt hier gibt, stehen wir hier“, erläutert Manuela Koehler von der Gärtnerei Koehler. In Blieskastel ist der G
»Seit es diesen Markt hier gibt, stehen wir hier«, erläutert Manuela Koehler von der Gärtnerei Koehler. In Blieskastel ist der Gartenmarkt Tradition.

Der Blieskasteler Gartenmarkt hat am Sonntag mit einem Angebot aus Blumen, Deko und Kulinarik viele Besucher angelockt. Auch Uhu Anton war dabei. Etwas war anders als vor Corona.

Peter Bur sitzt hinter seinem Stand beim Blieskasteler Blumenmarkt. Konzentriert flechtet er an einem Windspiel aus Weidenästen. Später soll daraus ein aufhängbares Windspiel werden, ein Ansatz davon ist schon zu erkennen. Er ist einer von vielen, die am Sonntag zum Gartenmarkt nach Blieskastel gekommen sind. Offiziell trägt er übrigens den Titel „Lust auf Garten“.

Sich selbst beschreibt Peter Bur als „Hobby-Korbmacher“. „Seitdem ich Rentner bin, bin ich öfter im Saarland und in Rheinland-Pfalz unterwegs“, erzählt er. Seit Jahren verkaufe er seine Körbe und Windspiele bereits auf dem Bauernmarkt des Webenheimer Bauernfestes. In Blieskastel ist er nun zum ersten Mal. „Ich dachte, ich komm’ hier mal her“, sagt er. Interessanterweise seien seine Körbe inzwischen auch bei einem jüngeren Publikum sehr gefragt, erzählt der Rentner. Vorher hätten immer nur ältere Leute die Körbe gekauft, jetzt gehe das auch in die Jugend über. Gerade mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit seien die aus Weiden hergestellten Körbe auch von Vorteil.

Koehler: „Seit es diesen Markt hier gibt, stehen wir hier“

Im Gegensatz zu Peter Bur ist die Gärtnerei Koehler aus Bexbach bereits seit Jahren beim Markt dabei. „Seit es diesen Markt hier gibt, stehen wir hier“, erläutert Manuela Koehler. „Wir haben immer ganz viele Besonderheiten, die man so nicht so häufig sieht“, sagt sie stolz. So biete man beispielsweise ausgefallene Hortensien und Rosenstämmchen.

„Ich gehe schon seit über 30 Jahren auf Märkte“, erzählt Alfred Lauth. Mit seinem Stand „Pfälzer Genuss“, an dem er vor allem Balsamessig und Crema aus regionalen, pfälzischen Produkten verkauft, besuche er schon zum siebten oder achten Mal in Folge den Markt. „Der Markt ist toll, die Leute sind klasse, man kann sich mit denen unterhalten“, schwärmt er von einem „tollen Publikum“ in der Barockstadt. Auffällig sei aber, dass dieses Jahr leider weniger Händler vor Ort seien. „Vor der Pandemie war es brechend voll“, erinnert sich Lauth. Viele Händler hätten in der Coronazeit aufgehört und nicht wieder angefangen.

Weniger Händler als vor Corona

Laut der Stadt Blieskastel ist die Zahl der Aussteller in diesem Jahr tatsächlich leicht gesunken. Die Gründe dafür seien sowohl alters- als auch pandemiebedingt. Dennoch könne sich die Zahl von 40 Ständen sehen lassen. Peter Bur, Manuela Koehler und Alfred Lauth stehen hierbei sinnbildlich für das breite Angebot, dass Marktliebhaber in Blieskastel vorfinden.

Über kulinarische Genüsse, etwa von der Bäckerei Fetzer oder Feinkost Moser, über Handwerkskunst und Keramik bis hin zu zahlreichen Ständen mit Pflanzen- und Gartenprodukten wurde für die Besucher einiges geboten. Auch die Kleinsten kamen dank eines Nostalgiekarussells und der angebotenen Kinderbetreuung durch den Naturschutzbund (Nabu) nicht zu kurz. Ein weiterer Höhepunkt war darüber hinaus ein Experte der Wildtier-Auffangstation Alschbach, der mit seinem Uhu Anton den Markt am Mittag besuchte.

Trautmann: Beim Wetter und der Kinderbetreuung ist noch Luft nach oben

Ortsvorsteher Jürgen Trautmann sieht allerdings noch weiteres Potenzial. Luft nach oben sei neben dem in diesem Jahr durchwachsenen Wetter nämlich auch bei der Kinderbetreuung. „Mehr Angebote für Kinder“, wie er meint, würden dem Markt seiner Meinung nach guttun, erklärt er. „Wir können froh sein, dass wir so ein Fest wieder feiern können“, freut sich Trautmann aber mit Blick auf die längere, coronabedingte Pause.

Froh scheinen darüber auch die Besucher zu sein. Schon gegen 11 Uhr, kurz nach Öffnung des Marktes, strömten bereits viele Menschen durch die Gassen der Barockstadt, in der in Kooperation mit der Blieskasteler Geschäftswelt auch der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres stattfand.

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