Saarbrücken Kaufhof-Übernahme durch Aachener geplatzt

Erst ein per Haftbefehl gesuchter Firmenboss, dann die Insolvenz und ein Paukenschlag. Die Modekette Aachener wird nun doch nicht in den ehemaligen Saarbrücker Kaufhof einziehen.

Die Modekette Aachener wird nicht in den ehemaligen Saarbrücker Kaufhof in der Fußgängerzone einziehen. Seit mehreren Wochen gibt es immer mehr Trubel um die Modekette, die mehrere ehemalige Kaufhof-Filialen in Deutschland übernehmen wollte. Erst wurde der Aachener-Firmengründer Friedrich-Wilhelm Göbel per Haftbefehl gesucht, nachdem er nicht zu einem Prozesstermin erschienen ist, bei dem er sich wegen falscher eidesstattlicher Versicherung gegenüber einem Gerichtsvollzieher verantworten sollen. Etwas später trat Göbel als Aachener-Geschäftsführer zurück. Im November meldete das Unternehmen dann Insolvenz an. Zum Insolvenzverwalter hat das Dortmunder Amtsgericht den Rechtsanwalt Christoph Schulte-Kaubrügger bestellt. Nun verkündet Aachener, nur zwei der ursprünglich geplanten sechs ehemaligen Galeria-Filialen zu übernehmen: Leverkusen und Nürnberg. Der Saarbrücker Kaufhof ist raus.

Im Juni noch große Ambitionen

Blick ein paar Monate zurück: Im Juni gab es vonseiten der Modekette noch große Ambitionen. Sowohl der Saarbrücker Kaufhof als auch die anderen fünf Standorte in Deutschland sollten von Aachener übernommen und als sogenannte „Departmentstores“ betrieben werden. Das neudeutsche Wort bedeutet dabei nichts anderes als ein Kaufhaus mit einer breiten Warenauswahl.

Für die Saarbrücker war die Ankündigung Aacheners im Juni eine tolle Nachricht. Einerseits hätte der Kaufhaus-Koloss mit prominenter in der Bahnhofsstraße dann nicht leer gestanden, andererseits bot Aachener den ehemaligen Kaufhof-Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung an. Die Hoffnung in Saarbrücken schrumpfte indes mit jedem von Aachener verschobenen Eröffnungstermin immer weiter.