Homburg Homburger Moore sollen wieder nass werden

Wegen den trockengelegten Mooren werden in Deutschland pro Jahr etwa 53 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt.
Wegen den trockengelegten Mooren werden in Deutschland pro Jahr etwa 53 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt.

Die Moore auf der Homburger Gemarkung sollen – wenn möglich - „wiedervernässt“ werden. Dafür sprach sich der Stadtrat Homburg bei seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich aus.

Der Rat folgt damit einem Antrag der Grünen. In Deutschland seien etwa 90 Prozent der Moorböden mit ihrer Fläche von rund 18.000 Quadratkilometer entwässert, sagt Andreas Ragoschke-Schumm (Grüne). Die Folgen: Sauerstoff dringt in den Boden, Bakterien bauen das pflanzliche Material ab. Dabei werden pro Jahr etwa 53 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt, was sechs Prozent des Gesamtausstoßes entspricht.

„Eine Wiedervernässung der Moore reduziert nicht nur die Emissionen, sondern schafft auch Lebensraum für Tiere und Pflanze und dient obendrein dem Hochwasserschutz“, so Ragoschke-Schumm. Und sie käme dem Homburger Klimaschutzkonzept entgegen. Auch der Grundwasserspiegel würde gehoben werden und Moore haben eine kühlende Wirkung auf die Umgebung.

Die Stadt liegt laut Ragoschke-Schumms zu großen Teilen im Gebiet der Westricher Moorniederung. Außerdem hat sie den größten Anteil an Niedermoorgebieten im Saarland. Sie seien jedoch weitgehend trockengelegt. Er plädierte dafür, Entwässerungsgräben am Königsbruch zu deaktivieren. Von Land, Bund und EU gebe es auch Fördergelder dafür. Den Antrag der Grünen erachtete der Leiter des Bau- und Umweltamtes, Frank Missy, als bedenkenswert und grundsätzlich richtig. Allerdings müssten die Auswirkungen genau geprüft werden. So unterhalte die Bahn entlang des Königsbruchs verschiedene Bauwerke. Der Rat stimmte dem Antrag bei 39 Ja- und zwei Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen zu.

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