St. Ingbert Feuerwehr: Sicherer knallen an Silvester

Feuerwerksbatterien bergen viele Risiken. Wie Gefahren verringert werden können, erklärt Florian Jung von der St. Ingberter Feue
Feuerwerksbatterien bergen viele Risiken. Wie Gefahren verringert werden können, erklärt Florian Jung von der St. Ingberter Feuerwehr.

Die St. Ingberter Feuerwehr gibt Tipps zum sicheren Silvesterfeuerwerk. Sogar Tischknaller können bei falscher Handhabung gefährlich sein. Was ist zu tun?

St. Ingbert. Weil infolge der Corona-Pandemie die Lage in den Kliniken angespannt bleibt, wurde der Verkauf von Feuerwerkskörpern in Deutschland verboten. Dennoch kann Feuerwerk gezündet werden, das entweder vom vergangenen Silvester übrig ist oder im Ausland gekauft wurde. In Lothringen wurde Feuerwerk zum Kauf angeboten.

Weil mögliche Unfälle mit Krachern und Raketen die ohnehin stark ausgelasteten Krankenhäuser zusätzlich belasten können, ist besondere Vorsicht im Umgang mit Feuerwerk geboten.

Florian Jung, Sprecher der St. Ingberter Feuerwehr gibt Sicherheitshinweise, die zu Silvester besonders wichtig sind. Durch unsachgemäßes Handeln und falsche Gefahreneinschätzung ereignen sich jedes Jahr zahlreiche Unfälle und Brände in der Saarpfalz. Ein Großteil der Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst lassen sich auf Fehler beim Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückführen, sagte Jung.

Batteriefeuerwerk verlangt besondere Vorsicht

Einmal angezündet, sind Batteriefeuerwerke nicht mehr zu stoppen. Aufgrund der wesentlich größeren Effektfülle und der Möglichkeit von gefächerten Abschussrohren sind für diese Feuerwerksartikel besondere Sicherheitsaspekte zu beachten, so Jung. Der Feuerwehrmann rät, die Gebrauchsanweisung sorgfältig zu lesen und immer auf einen festen, ebenen Stand und einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu achten. Die Abschussfläche muss frei und nicht überbaut sein. Niemals dürfe beim Anzünden der Kopf über Batterien und Verbundfeuerwerke gehalten werden. Dies gilt auch für Römische Lichter, Feuerwerksrohre und Feuertöpfe. Im Falle eines Zündversagens soll ungefähr 15 Minuten gewartet werden, bevor die Ersatzzündschnur angezündet werden kann, sagte Jung.

Alle Feuerwerks-Artikel, die im Zimmer verwendet werden dürfen, wie Tischfeuerwerke und Zimmerfontänen, sollten nicht in der Nähe von leicht entflammbaren Gegenständen wie Gardinen und Papier abgebrannt werden. Feuerwerk der Kategorie F 2 darf grundsätzlich nur im Freien abgebrannt werden.

Feuerwerkskörper, die nicht ausdrücklich laut Gebrauchsanweisung in der Hand zu halten sind, wie Handfontänen und Bengalfackeln, dürfen während und nach dem Anzünden niemals in der Hand gehalten werden. Kracher mit Zündschnur und Zündkopf müssen auf den Boden gelegt und dort angezündet werden. Knallkörper mit Reibekopf werden an der Reibefläche entzündet und dann auf den Boden gelegt, so Jung. Feuerwerkskörper dürfen nicht in Personengruppen, Tiere, Fahrzeuge und Gebäude geworfen und gerichtet werden. Alle aufsteigenden Feuerwerkskörper müssen ungehindert in den Himmel steigen können.

Falls trotz aller Vorsicht etwas passieren sollte, rät die Feuerwehr: Ruhe bewahren und überlegt handeln. Bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112 wählen und Hilfe anfordern. „Nur eine schnelle Meldung bietet schnelle und effektive Hilfe“, sagte Jung. Eigene Löschversuche sollte nur unternehmen, wer sich dabei nicht in Gefahr bringt. Kleinere Brandverletzungen werden gekühlt, bei größeren Verletzungen muss sofort ein Arzt verständigt oder aufgesucht werden. Kommt es zu einem Brand, sollen die Betroffenen den Gefahrenbereich verlassen, Fenster und Türen schließen, die Nachbarn warnen und die Feuerwehrleute einweisen. Wenn das Treppenhaus verraucht ist, rät die Feuerwehr den Betroffenen, in der Wohnung zu bleiben und die Feuerwehr auf sich aufmerksam zu machen.

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